28. Oktober 2013

Lin-Chi: Verunsicherung und Entscheidungskompetenz

Wenn ich eine Entscheidung zu treffen habe, fällt mir das meist schwer. Man könnte sagen, ich bin entscheidungsfaul. Deshalb delegiere ich oft und überlasse die Entscheidung anderen. Oder ich frage mehrere Personen nach ihrer Meinung.

Dies geschieht aus der eigenen Unsicherheit heraus. Ist die Entscheidung falsch, kann ich dafür jemand anderes verantwortlich machen. Oder ich erhoffe mir, ein möglichst klares Bild der Situation zu bekommen. Leider gehe ich dabei aber oft den Unkenrufen auf den Leim, und bin dann noch mehr verunsichert.

Selbstzweifel blockieren

Rechtfertigungen sind das Mittel der Wahl, sollte ich verunsichert sein. Dabei begibt man sich in eine schwache Verhandlungsposition, sowohl sich selbst als auch anderen Gegenüber. Rechtfertigungen unterscheiden sich meiner Meinung nach genau deshalb von Begründungen. Begründungen assoziiere ich mit Selbstsicherheit, Rechtfertigungen mit Unsicherheit und Erklärungsnot.

So lässt man sich in allen möglichen Bereichen des Lebens von anderen Verunsichern. Doch diese negative Energie, die von anderen ausgeht, basiert üblicherweise auf deren eigenen Verunsicherung. Damit versuchen sie (oft unbewusst), uns klein zu halten und nicht über sie (und uns) hinaus wachsen zu lassen.

Das Ego aufblasen

Kritik kann man sich zwar anhören und deren Relevanz abwägen, den Großteil sollte man danach jedoch einfach nur zur Kenntnis nehmen und dann "zu den Akten" legen. Passende Visualisierung: Ich bin aus Teflon, all die Scheiße gleitet einfach an mir ab.

Ich möchte genügend Selbstbewusstsein aufbauen, um meinem Bauch und meinem Herzen zu folgen und in meinem Leben das Ruder selbst in der Hand zu halten. Ich bin der Kapitän! Ich entscheide!

1 Kommentar:

  1. Haha wie geil! ich bin aus Teflon!

    Ich kann mich meistens deswegen nicht entscheiden, weil es zu viele Möglichkeiten gibt. Ich finde es einerseits wunderbar, so eine fast grenzenlose Freiheit zu haben, aber andererseits fühl ich mich oft gelähmt vor lauter Überforderung. Ich glaube, die Entscheidungsunlust kennt jeder und ich halte das auch eher für ein strukturelles Problem. Kurz gesagt: Der Kapitalismus ist uns da echt keine Hilfe. Wer tagtäglich tausende kleine Entscheidungen treffen muss, die mit dem Warenangebot zu tun haben, dem ermüdet der Entscheidungsmuskel für die wirklich wichtigen Entscheidungen.

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