29. September 2014

2. Die "Hardware": Proportionen, Farben, Formen

Bis jetzt ging es im Kleiderschrankspecial um die Persönlichkeit, nun probier ich mal die andere Richtung. Hier ist die Frage, was ist physisch vorhanden und wie kann ich damit arbeiten? Die "Hardware" ist der eigene Körper: in welchen Farben ist er gehalten, wie ist er geformt und welche Proportionen hat er? Das nenne ich jetzt einfach mal die "Hardware".

Der vitruvianische Mann vom Vinci Leo. Kennen wir. (Quelle: Wikipedia, eh klar)


Ob man einen Körper besitzt, der in kontrastreichen oder sanften Farben gehalten ist, ob man lange oder kurze Beine, eher kantigere oder weichere Körperformen hat - das alles beeinflusst was uns steht und was uns passt.

Leonardo da Vinci hat sich schon vor längerer Zeit mit Körperproportionen beschäftigt, Farbtypen und Körperformen sind erst vor kürzerer Zeit in Systeme gefasst worden. All diese Systeme sind hilfreiche Leitplanken, die man befolgen kann, aber nicht muss. Trotzdem hilft oft die Beschäftigung mit solchen Systemen, individuelle Zusammenhänge an sich selber zu bemerken.

Natürlich sind solche Systeme nicht für jeden Menschen hilfreich. Mir helfen Prinzipien und Typologien immer, den Kern einer Sache zu verstehen, um im nächsten Schritt das dann kritisch und individualisiert anzuwenden. Wenn du mit Typologien nichts anfangen kannst oder der praktische learning-by-doing-Typ bist, findest du aber bestimmt genauso Inspiration.

Sinn und Nutzen von Typensystemen

Viele Menschen finden Systeme wie Farbtypen öd oder einschränkend. Wer bestimmt denn eigentlich, was man anzuziehen und wie man auszusehen hat?
Auch wenn sich diese Systeme auf den ersten Blick wie Schubladen lesen - das ist Auslegungssache. Ich schlage vor, dass du diese Systeme als Inspiration und Werkzeuge siehst, die du soweit verwendest, wie sie dir nutzen.

Denn nutzen können sie durchaus sehr viel!
Ein minimalistischer Kleiderschrank ist möglich, weil die Farben und Stile konsistent sind und alles mit allem zusammenpasst - vor allem mit dir!
Ein nachhaltigerer Kleiderschrank ist möglich, weil man immuner gegen Trends und Fast Fashion wird, Fehlkäufe rechtzeitig durchschaut. Der Farbtyp und der Körpertyp bleiben das ganze Leben lang gleich, auch das ist Nachhaltigkeit.
Es sind weitere Vorentscheidungen, die einem das Leben letztlich leichter machen.

Der Unterschied zur "Software" ist, dass diese Systeme eine neutrale(re) Position bieten. Sie transzidieren Moden und sind ein Gegenpol zur Selbstwahrnehmung. Es ist der Versuch einer Annäherung an eine objektive(re) Wahrheit, könnte man sagen. Das kann ganz schön hilfreich sein!

Eine schöne Grundaussage der Systeme ist: Es gibt unterschiedliche Menschen und alle sind schön! So siehst du aus, und es ist gut, wie du aussiehst. Da magst du jetzt denken, ja eh klar! Was ist da jetzt die grandiose Aussage?
Es hat was mit der Zeit zu tun. Die Modephasen entwickeln sich ja immer so nacheinander. Denke mal an die Schnitte und Farben in den 60ern, 70ern, 80ern. Die Abfolge der Farben in den Geschäften: Im Frühjahr die Ostereierfarben, im Herbst die Herbstwaldfarben. Man bekommt so eine Zeitleiste, eine Linie. Was einem diese lineare Zeitleiste aber verschweigt ist die Information, dass es im Falle der realen Menschen nicht eine Linie ist, sondern viele. Die Breite fehlt. Und die Breite sind in diesem Fall die verschiedenen Menschentypen. Und so ist die Mode auch, sie ist linear und geht nicht in die Breite, was uns suggieriert, jedem Menschen stünde alles und wenn dir die aktuelle Mode nicht steht, ist das deine eigene Unzulänglichkeit.
Die Typensysteme haben mir wieder diese Breite in den Blick gerückt. All die anderen Typen Mensch, die gerade von der Mode ausgespart werden. Mir ist vieles bewusst geworden und ich bin zufriedener geworden. Und wenn ich im Kaffehaus sitze, schau ich mir die Leute jetzt umso lieber an! :D

Und selbst wenn die Systeme nicht so dein Ding sind, findest du vielleicht trotzdem Inspiration :) Und auch die "Software" allein bringt einen schon enorm weiter.

Was erwartet dich?

Ich möchte dir zwei Systeme zeigen, die recht unterschiedlich sind, aber (für mich) sehr hilfreich sind. Das eine sind die Farbtypen (welche Farben stehen mir?), den anderen Teil könnte man mit Körpertypen (Welche Linien harmonieren mit meinem Körper?) überschreiben.


Fühlst du dich von zu viel Auswahl auch immer schnell überfordert oder kannst du damit ganz easy umgehen? Oder fühlst du dich von der enormen Auswahl trotzdem ausgelassen? Kennst du schon solche Systeme?

22. September 2014

Brautalarm

Achtung Achtung! Künftig wird Bridezilla durch diesen Blog ziehen, denn nächstes Jahr werden mein Freund und ich heiraten!!!

Quelle: go2wed.com
Klassisch oder Modern, Kirche oder Standesamt, prunkvoll oder öko? So viele Fragen sind offen, und ich würde euch gerne bis zum großen Tag auf dem Laufenden halten!

Hoffentlich macht es euch genau so viel Spaß hier mitzulesen, wie ich mir selbst von den Vorbereitungen erwarte!!!

(so viele Ausrufezeichen - jetzt ist aber gut)

13. September 2014

Kleiderschrank: Ausziehen hilft

Hehe, ich liebe Wortwitze :) Also was ich meine, ist nicht das Ausziehen
Quelle: dumpaday.com


sondern das



Quelle: jenseitsderfenster.de



Wenn man  nicht mal mehr die Küche benutzen kann, ohne dass einem der Himmel auf den Kopf fällt, zieht man lieber vorübergehend aus (bevorzugt zu Schwiegermutti). Vorteil: jemand kümmert sich um Essen, Wäsche und Haushalt, während man lustig drauflos renovieren und nach Feierabend einfach alles liegen und stehen lassen kann.

Ein weiterer Vorteil ist: man packt sich die Sachen zusammen, die man momentan am dringendsten benötigt. Die Kleidung, die man gerade am häufigsten trägt! Nach ein paar Wochen kann das seeehr Aufschlussreich sein, denn im alten Heim steht ein voller Schrank, man ist aber glücklich mit seinen übersichtlichen zwei Fächern und findet täglich das Lieblingsgewand darin (frisch gebügelt von Hotel Mama). Auch bei Kosmetika kommt man schnell mal auf die Minimalkonfiguration.

Bei mir mussten abgewetzte Shirts, unbequeme Röcke, ungeliebte Halstücher, kitschige Gürtel, löchrige Jeans, zu kurze Tops, zu weit ausgeschnittene Blusen, zu kleingemusterte Leiberl, zu klein gewordene Hosen daheim bleiben.

Klar kann jetzt nicht jeder daheim ausziehen, nur weil er sich bei seinen Klamotten unsicher ist. Aber wer vielleicht mal ein paar Wochen wegfahren möchte kann gleich die Gelegenheit beim Schopfe packen und sich beim Packen auf die Finger schauen!

10. September 2014

Kleiderschrank-"Software": Inspirationen und Anleitungen gesucht?

Im letzten Posting wollte ich den Stein ins Rollen bringen: Was beeinflusst unseren Stil?

Heute wollte ich noch ein paar einzelne Ideen drüberstreuen, die im letzten Posting keinen Platz mehr gehabt haben. (Ich hoffe, Englisch ist kein großes Problem für dich - die guten Infos zum Thema Kleiderschrank und Stilfindung gibts leider nur auf Englisch.)

Individueller Zugang

 

Moodboards 

Moodboards kennst du bestimmt schon, das sind Sammlungen von Bildern und Gegenständen, die dich inspirieren. Das kann von konkreten Outfits über Schriftarten zu Naturstimmungen alles mögliche sein - alles, was dir eben gefällt. Ich verwende für meine Moodboards gerne pinterest, aber du kannst auch einfach eine analoge Pinnwand verwenden.
In einem ersten Schritt sammle ruhig fast wahllos, was dir gefällt. Schlafe dann am Besten eine Nacht drüber und such dir schließlich aus dieser Sammlung alles raus, was dich für Kleidung inspiriert. Hier findest du Ideen, wie du jetzt diesen Haufen an visueller Inspiration in einen Kleidungsstil umwandelst (und hier konkrete Beispiele dazu). Stöbere ruhig auch noch weiter in dem verlinkten Blog!

 

Notizbuch

Wenn du gerne deine Ideen auch schriftlich formen möchtest, kann ich dir einen Klicktipp empfehlen - sogar mit Arbeitsblättern, wenn du magst! Vielleicht formulierst du dir auch deinen eigenen Fragebogen? Als Anfangspunkt für deine Fragen kann ja vielleicht das Posting von letzter Woche dienen.

 

Zugang mit System

 

Dressing Your Truth DYT

Wer viel zum Thema Kleiderschrank und Stilfindung herumsurft, wird früher oder später über Dressing Your Truth (DYT) stolpern. Im Wesentlichen geht es hier darum, den Kleidungsstil an die Persönlichkeit anzupassen, um sich als Resultat wohl und ganz sich selbst zu fühlen. Zu diesem Zweck gibt es 4 grob gehaltene Persönlichkeitstypen ("energy types") und Ideen, wie man den Vibe dieser Persönlichkeiten in Kleidung übersetzen kann. Es ist zwar sehr schubladig, aber wer sagt, dass man die Info aus dem Programm so anwenden muss, wie sie einem nach Schema F hingeschmissen wird ;)
Ich kann zur Inspiration den Gratiskurs ("free 8 part video course" - gibts nach Anmelden wöchentlich per Email, danach kann man weitere Emails ja abmelden) und evtl. auch den Youtubekanal durchaus empfehlen - das eigentliche kostenpflichtige Programm ist aber ganz bestimmt nicht nötig (da will ich auch schon gar nicht Werbung dafür machen). Du kommst sicher auch ohne 100-200 Eier zu verbraten drauf, ob und wie du die Infos für dich nutzen kannst.
Ich finde DYT durchaus brauchbar, wenn es darum geht, die Persönlichkeit (Charakter, Mimik, Gestik) in Kleidung auszudrücken. DYT verknüpft das allerdings auch mit dem Äußeren (wie Knochenbau etc.), was ich persönlich ein bisschen problematisch finde (erinnert mich an "Verbrecher haben angewachsene Ohrläppchen und Monobrauen").

Abgesehen davon gibt es für die Frage "Was passt zu den Linien und Formen und Farben meines Körpers?" viel bessere Systeme, auf die ich ab nächster Woche ausgiebig eingehen werde ;)

Wie übersetzt du deine "Software" in Kleidung? Hast du ein Moodboard? Kennst du noch andere Ideen und Systeme?
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