16. August 2015

Weil es glitzert.

Warum kann man manchmal Dinge, die man nicht verwendet, die keinen emotionalen Wert haben, die keinem Zweck dienen (auch nicht, dass sie einen Raum verschönern), nicht loslassen?

Beispiel: Meine (kleine) Nagellackparade.

Nicht am Bild: 5 eingetrocknete Lacke, die ich schon im Juli weggeschmissen hab und zwei, die ich am Treffen Frau DingDong geschenkt hab, die mir vorher nicht verraten hat, dass sie ja eigentlich Nagellackkaufverbot hat haha! Dieses Früchtchen. Aber ok, geschenkt ist ja nicht gekauft.


Es ist komplett absurd. Ich schmink mich fast nie. Ich trag nie Nagellack. Ich hass den Geruch sowohl von Lack, als auch vom Entferner. Wenn der Lack mal oben ist, will ich ihn sofort wieder runtertun. Er fühlt sich nicht nur seltsam verklebt am Nagel an, er irritiert mich auch optisch und ich fühl mich irgendwie auch wenn der Lack schon trocken ist so, als dürfte ich jetzt alles nur ganz vorsichtig mit spitzen Fingern angreifen. So sehr mir Nagellack an manch anderen Händen gefällt, an mir wirkts so seltsam. Oder zumindest finde ich das - und das ist ja, was letztendlich zählt. Mir muss es gefallen. Und mir gefällts an mir selbst nicht.

Und trotzdem fällt es mir so schwer, diese schönen bunten und glitzernden Flascherln loszulassen. Was ich bitte schön schon losgelassen hab, sogar wenn andere mir schlechtes Gewissen einreden wollten. Und jetzt habe ich einige Monate mit diesen Lacken gekämpft und auch jetzt hängt mein Herz noch so dran, dass ich sie nur in liebevolle Hände abgeben will, anstatt einfach wie vieles andere im Stiegenhaus auszusetzen...

Ursprünglich hab ich ein paar von diesen Lacken gekauft, um mir bunte Stricknadelforken für meine Haare zu machen (will wer eine Anleitung?). Eigentlich waren sie also gar nicht für die Nägel gedacht, aber dann bin ich auf die Idee gekommen, dass Nagellack eine der wenigen Möglichkeiten ist, um an Farben zu kommen, die mir stehen. Bei Klamotten schauen die diversen Wintertypen  (ich gurke ja irgendwo zwischen Deep Winter und True Winter herum) seit vielen Monaten schon durch die Finger, außer man will ausschließlich Schwarz anziehen.

Ich bin wirklich enttäuscht, dass es sich nicht als Möglichkeit für mich herausgestellt hat. Und die Stricknadelforken sieht man ja auch nicht wirklich, die sind nur am Hinterkopf.
Diesen Horrorsommer (sowohl auf Twitter, als auch hier hab ich ja ausreichend gejammert) hab ich mir außerdem meine Haare abgeschnitten, sie sind jetzt erstmal schulterlang (also die Spitzen stupfen an den Schultern an) und es würde noch 2 Jahre dauern, bis ich wieder Stricknadelforken tragen könnte und bis dahin sind die Lacke eh eingetrocknet und wer weiß ob ich dann so einen DIY-Look überhaupt noch wirklich tragen kann/will oder nicht doch lieber erwachseneren Haarschmuck wähle. Vielleicht bleib ich aber auch noch länger kurzhaarig. Also kein Grund, die Lacke aufzuheben. Genausowenig wo ich mich doch so seltsam und überhaupt nicht wie ich selbst mit bunten Nägeln fühle, weder Hände noch Füße. (Und Nagellack ist ja auch wirklich weder gesund noch öko.)

Es ist sehr sehr seltsam. Und es ist sicher, weil sie glitzern. Oder so schön bunt sind. Anders kann ichs mir nicht erklären. Ich bin kein sentimentaler Mensch und ich hab langjährige Ausmisterfahrung.
Also weg mit den Lacken, verdammt! Kanns ja echt nicht sein.

Oder sollte ich den Nagellack doch noch irgendwie außerhalb von den Nägeln aufbrauchen? Auf pinterest findet man unheimlich viel. Vielleicht verbrauch ich also noch ein bissl Lack und setz ihn erst dann aus. (Jaja. Und dann doch nix damit machen und er steht weiterhin herum. Man möge mich fest beißen.)

Was sind denn deine völlig irrationalen doofen "Anhängsel"?

4 Kommentare:

  1. Der blaue ist ja wohl unglaublich schön! Traumfarbe. Da würde ich wohl auch jahrelang der Illusion nachhängen, dass er mir ja vielleicht doch steht.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Mach mich nicht fertig! Ich soll den loslassen, vergessen? Loslassen, freilassen, flatter flatter. Und so.

      Löschen
  2. Hatte ein ähnliches Phänomen mit Rocaille-Pelen zum Basteln. Ich habe ewig nichts mit diesen Dingern angestellt und auch die Aussicht, in naher Zukunft etwas mit ihnen zu machen, bestand nicht - wieso also behalten? Ich fand die von mir ausgewählten Farben so hübsch und außerdem nehmen sie ja nicht viel Platz weg und vielleicht macht man ja doch noch etwas Tolles damit (obwohl mir die meisten Dinge zu bunt wären zum Tragen), ... Bei der letzten Ausmist-Runde kamen sie raus, wie immer ein befreiendes Gefühl, auch wenn ich erstmal skeptisch war ;)

    Aber es gibt weitere Anhängsel dieser Art, mal sehen wann und ob die fällig sind.

    Ps.: Das Blau ist echt toll - stand da auch schonmal vor, weil ich sowohl gern Nagellack trage als auch diese Farbe eine der raren Farben in meinem Kleiderschrank ist. :D

    AntwortenLöschen
  3. Meine Anhängsel: Stoffreste aus dem Ich könnte daraus ja mal was machen-Gefühl heraus. Passiert nie. Zumindest in den letzzten zwei jahren nicht. hab jetzt einen großen Schwung entsorgt (stolz bin) und der rest ist zumindest in den Keller umgezogen. Nagellacke hatte ich aber tatsächlich auch ewig rumliegen bis sie verklumpt waren.
    Ha! Und Armreifen! Finde ich wunderschön. Auf Fotos. Im Alltag gehen sie mir nur auf den Keks. Also trage ich einen von meinen 20 vielleicht alle 4 Monate mal für ungefähr fünf Minuten.
    ...
    Ich steh dann mal auf und motte sie ein in die Jahreskellerkiste.

    Liebe Grüße,
    Heike

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...