19. November 2014

Mit dem MBTI Menschen durchschauen (1)

Ich hab vor 1-2 Jahren was entdeckt, von dem ich ziemlich begeistert bin. Es hilft mir, mich selbst und andere besser zu verstehen. Warum jemand etwas tut, das ich nicht nachvollziehen kann. Oder warum ich in ähnlichen Situationen andere Entscheidungen treffe, als andere.
Ich bin so begeistert von dieser Hilfestellung, dass ich sie dir weitergeben möchte!

Es geht um die Myers-Briggs-Persönlichkeitstypen bzw. den Myers-Briggs-TypeIndicator, abgekürzt mit MBTI.
Das ist ein psychologisches Typensystem, das auf den kognitiven Funktionen von Carl Gustav Jung beruht und im englischsprachigen Raum recht beliebt und bekannt ist, im deutschsprachigen Raum leider gar nicht. Eingesetzt wird es gerne in der Paartherapie und bei Teamzusammenstellungen.

Es gibt beim MBTI 16 Persönlichkeitstypen, die sich jeweils aus einem Buchstabenkürzel (4 Buchstaben) zusammensetzen. Die Buchstaben stehen für Eigenschaften, zum Beispiel extrovertiert oder introvertiert.
Es gibt 4 gegensätzliche Eigenschaftenpaare, die jeweils eine Skala bilden. Zum Beispiel eben Extravertiert - Introvertiert. Jeder Mensch findet sich irgendwo auf dieser Skala wieder.

Die Buchstaben

Extravertiert oder introvertiert: E oder I

Extravertierte beziehen ihre Energie von außen, zB aus sozialer Interaktion. Sie könnten nach einer Party noch ewig weiterfeiern, weil ihnen die anderen Menschen so viel Energie geben. Sie haben meistens einen sehr großen Freundes- und Bekanntenkreis. Ihre Gedanken können sie am Besten "laut" und in Interaktion mit anderen ordnen.

Introvertierte beziehen ihre Energie von Innen, zB aus dem genüßlichen Alleinsein. Auch Introvertierte sind gern unter Menschen, aber es ermüdet sie. Ihre Batterien laden sie daher daheim auf der Couch oder mit einem Buch im Park auf. Sie haben meist einen eher kleinen, aber sehr beständigen und intimen Freundeskreis. Ihre Gedanken ordnen sie lieber im Kopf und teilen erst das Ergebnis laut mit. (Introvertiert heißt nicht, schüchtern! Schüchternheit ist die Angst vor sozialer Zurückweisung oder Demütigung. Es gibt auch schüchterne Extravertierte.)

Sensor oder iNtuitiver: S oder N

Sensors nehmen ihre Umwelt sehr genau wahr, kein Detail entgeht ihnen. Sie mögen konkrete und praktische Dinge.

iNtuitive (N, denn das I ist ja schon vergeben) mögen abstrakte, theoretische Dinge, Ideen und Konzepte, sie denken stark in Zusammenhängen.

Thinker oder Feeler: T oder F

Feeler beziehen in ihre Entscheidungen stark die eigenen Gefühle oder jene anderer Menschen mit ein bzw. in ihrem sozialen Umfeld allgemeingültige Moralvorstellungen. Zwischenmenschliche Beziehungen (auch auf der Arbeit) sehen sie gerne auf einer persönlicheren Basis. Das heißt aber nicht, dass sie gefühlsduselig oder irrational sind.

Thinker entscheiden zweckmäßiger und brauchen diese persönliche Basis nicht unbedingt (persönlicher Smalltalk mit Projektkollegen? Wozu?), mögen sie vielleicht auch nicht. Auch wenn sie viel besser darin sind, "harte" Entscheidungen zu treffen, haben Thinker natürlich genauso Gefühle wie Feeler.

Perceiver oder Judger: P oder J

Perceiver sind sehr spontane Menschen und sie mögen es, wenn alle Möglichkeiten vor ihnen liegen.
Judger planen sehr gerne, sind meist gut organisiert und mögen es, wenn eine Entscheidung gefallen ist.

Die Buchstabenkombinationen

Jeder Mensch tendiert also in eine der beiden Richtungen, ist also eher Perceiver oder Judger. Dadurch kann er sich dann ein Buchstabenquartett geben:
E oder I
S oder N
T oder F
P oder J

Da kommen dann solche Typenbezeichnungen raus: ENTJ oder ISTP usw.
Manchmal bekommen diese Typen auch Namen, wie "der Entertainer", unter denen man sich vielleicht mehr vorstellen kann, aber neutraler sind halt die Buchstaben.
Vermutlich kannst du dich und den einen oder anderen Mitmenschen da schon ein bisschen einordnen. Ich bin ein INFJ. (Links zu diversen Typenbeschreibungen findest du unten.)

Diese "Buchstaben" sind nicht statisch, sondern interagieren miteinander. Zum Beispiel sind extrovertierte Thinker (ExTx) oft wesentlich weniger extrovertiert als ihre Feeler-Kollegen (ExFx). Umgekehrt sind introvertierte Feeler (IxFx) oft ebenfalls weniger introvertiert als Thinker (IxTx) - oder wirken auf andere weniger introvertiert. Oder: Ein N, das eher in anderen Gedankensphären schwebt als ein down to earth S, das seine Umwelt genauer wahrnimmt, pfuscht gern in die Ordnungsliebe von J rein (kann sich skurril äußern, zB eine permanent chaotische Küche inmitten einer fast penibel ordentlichen Wohnung - *hust*). Du wirst im Netz über noch mehr Beispiele stolpern.
Die größten Gemeinsamkeiten haben übrigens die NFs, NTs, SPs und SJs jeweils miteinander. Meist findet man in seinem Freundeskreis auch vermehrt Typen aus der eigenen Gruppe. Die wenigsten Gemeinsamkeiten dürften zwischen iNtuitives und Sensors bestehen, wenn man sich die persönlichen Erfahrungen von Laien und Experten im Netz so durchliest - einfach weil die Kommunikation schwer ist. Allerdings steh ich persönlich offenbar ziemlich auf ISFJs und es gibt auch viele funktionierende Ehen zwischen S und N - das mit den angeblich kompatiblen und inkompatbilen Typen (liest man viel im Netz drüber) ist in jedem Einzelfall wohl anders zu bewerten, auch wenn es Tendenzen gibt. Zwei Menschen gleichen MBTI-Typens teilen sich vielleicht Denkmuster, Motivationen hinter Handlungen und ähnliches, aber trotzdem sind wir alle ja mehr als nur diese 4 Buchstaben ;).


Was mir am MBTI so gefällt

Für mich sendet dieses MBTI-Zeugs zwei wichtige Messages aus:
1) Es ist gut so, wie du bist. Jeder Typ hat Stärken und Schwächen, gemeinsam ergänzen wir uns und wenn einer der Typen wegfallen würde, hätten wir auf diesem Planeten ein ziemliches Problem (oder halt mehr als wir eh schon haben).
2) Man kommt nicht aus seiner Haut raus. Diese "Buchstaben" und ihre Ausprägungen sind angeboren. Natürlich kann man sein Verhalten anpassen und tut es situationsabhängig sowieso zu einem gewissen Grad, aber wenn man ein Leben gegen seinen Typ lebt, wird man krank. Deswegen ist es super, wenn wir uns selbst und andere besser verstehen - und daher uns selbst und andere so annehmen lernen, wie wir sind. Da gibt es gleich so viele zwischenmenschliche Probleme weniger (es hat schon einen Grund, warum die Amis das System in der Paartherapie anwenden!).

Ich hab zum Beispiel gelernt, dass ich in Wahrheit introvertiert bin (INFJ). Dadurch dass ich gern viel plapper und sehr leicht überall Anschluss finde, hat mich meine schüchterne Mutter (ISFJ) immer für eine Extravertierte gehalten. Ich habe auch immer versucht, extravertiert zu sein um dem Eindruck von anderen zu genügen, aber es hat nicht so wirklich geklappt. Ich hab immer gedacht, mit mir rennt was verkehrt, wenn ich mich immer schon so früh von Parties vertschüsst hab (meist unter dem Vorwand, müde zu sein) oder wenn ich anderen ihren großen Freundeskreis geneidet, aber selber nie einen hinbekommen hab. Als Introvertierte aber weiß ich jetzt, dass ich so sein darf. Dass ich tiefgehende, langjährige Freundschaften bevorzuge und verdammt nochmal keine Energie für einen riesigen Freundeskreis hab. Dass ich nach 4 Stunden Party "müde" sein darf und daheim dann doch noch bis um 3 im Netz häng oder lese - es sind schließlich zwei verschiedene "müde".
Ich versteh jetzt auch, dass meine Mutter als Sensor (ISFJ) einfach nicht anders kann, als ihre Reise in allen kleinsten Details vom Start bis zum Ende zu erzählen (ich als iNtuitive würde zuerst mal die Highlights erzählen und bei Nachfrage halt bestimmte Details. Zu viele Details ermüden mich). Oder dass mein Persiever-Vater (ESTP) eben nichts Erquickenderes findet, als einfach mal spontan am Wochenende die Haustüre zu versetzen (man kommt bei meinen Eltern jetzt durch einen anderen Raum ins Haus). Oder dass meiner ENFJ-Freundin allein daheim einfach wirklich die Decke auf den Kopf fällt, weil sie extravertiert ist und daher viele Menschen um sich braucht und auch viel Stimulation von außen, während ich mich auch stundenlang alleine "still beschäftigen" kann (und will) und mich zu viel Stimulation von außen sogar überfordert.
Ich genieße jetzt Menschen umso mehr und muss immer leise und liebevoll lachen, wenn sie sich gemäß ihres MBTIs verhalten :D

Ich persönlich finde es ja oft leichter, Menschen (sei es sich selbst oder andere) zu typisieren, wenn man mithilfe der kognitiven Funktionen ins Detail geht. Dazu mein Posting nächste Woche!


Links und Bücher

Tests
keirsey temperament sorter (geht auch auf Deutsch :) wenn du nur einen machen willst, nimm den)
humanmetrics
16personalities
celebritytypes

Disclaimer: Tests sind für den ersten Eindruck. Das Ergebnis muss nicht stimmen, oft müssen noch 1-2 Buchstaben "umgedreht" werden. Wenn du beim Lesen von deiner Typenbeschreibung das Gefühl hast, der erste Test hat den Kern noch nicht ganz erwischt: Lies mal die "Nachbar"-Typen (bei einem ENTJ zB ENTP, ESTJ, ENFJ etc.), du kannst auch die anderen Tests noch machen (evtl. auch öfter). Außerdem extrem hilfreich dabei wie gesagt: die kognitiven Funktionen im nächsten Posting.
Disclaimer2: Nimm dir für die englischen Tests ein Wörterbuch, wenn du dir bei einem Wort nicht 100% sicher bist, was es bedeutet!

Typenbeschreibungen
16personalities
personality junkie (hat auch einen Test)
alfredgessl.at/ (deutschsprachige, aber schon lange nicht mehr upgedatete Seite (und ein bisschen... retro) von einem MBTI-Laien. Ein bisschen verwirrend, weil andere Typenbezeichnungen verwendet werden. Aber: auf Deutsch und v.a. auch Beziehungen zwischen Typen (Eltern-Kind, Partner).)
Du findest weitere Beschreibungen, wenn du das jeweilige Buchstabenkürzel googelst

Foren
typology central
personality cafe

Bücher
David Keirsey: Please Understand Me II: Temperament, Character, Intelligence (nur engl. verfügbar)
David Keirsey: Versteh mich bitte (die deutsche Version von der veralteten Ausgabe vom oben genannten Buch)
Stefanie Stahl, Melanie Alt: So bin ich eben! Erkenne dich selbst und andere (unterhaltsame Einführung für Komplettneulinge, die sich noch nicht durchs Netz wühlen wollen. Gibts sicher auch in deiner Bibliothek!)


Was hältst du von dem Thema? Hast du schon davon gehört? Und ich bin ja so furchtbar neugierig: welcher Typ bist du?



PS: Hier gehts weiter zu Teil2!







24 Kommentare:

  1. Ich würde Psychologie ja schon fast als eins meiner Hobbys bezeichnen, so gern informiere ich mich über menschliches Verhalten, Persönlichkeit etc. (Ich wollte es auch erst studieren, hab mich dann aber doch anders entschieden.) Die MBTIs kannte ich noch gar nicht und finde sie sehr spannend! Zwar sehe ich solche "Typschablonen" immer differenziert, weil es so viele Variationen gibt, aber man muss sie ja, wie du selbst schon schriebst, auch nicht als Gesetz sehen, vielmehr als Hilfestellung.

    Ich finde mich in deinen Erzählungen sehr wieder, z. B: diese Müdigkeitsausrede ... *lach* Wie oft ich schon Ausreden erfunden habe, um Partys früh verlassen zu können oder gar nicht erst dort zu erscheinen! Und dabei nimmt mich meine Umwelt auch in den allermeisten Fällen als extrovertiert wahr, weil ich mich aus Unsicherheit/Introvertiertheit gern selbstsicher gebe (um weniger "angreifbar" zu wirken) und viel rede...
    Nach den Erklärungen habe ich mich recht sicher auf INFJ geschätzt, und der humanmetrics-Test gibt dasselbe Ergebnis aus. Der Keirsey-Test beschreibt mich als Idealist, und die Beschreibung finde ich sehr passend - harmoniebedürftig, planend, träumerisch, anspruchsvoll in Bezug auf sich selbst, spirituell veranlagt.

    Es ist auf jeden Fall spannend, sich und seine Umwelt dort einzuordnen und so auch Erklärungen dafür zu finden, weshalb man gewisse Merkmale aufweist :)

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    1. Achja, gehts dir eigentlich auch so, dass du dich 2-3h auf einer Party köstlich amüsierst, durchaus auchdie Aufmerksamkeit auf dich ziehst, aberdann plötzlich ein Schalter in dir drin klickt unddu nur noch denkst: muss. nach. hause. jetzt. sofort. (Und dein fluchtartiges Verschwinden niemand kapiert, alle nur so: HÄ? Grad war sie noch voll lustig?)

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    2. Das kann ich mir gut vorstellen, dass es da auch innerhalb desselben MBTI-Typs viele Unterschiede gibt. Sonst wär's ja auch langweilig :) Aber das ist schon sehr spannend zu sehen und ich werde mich mal im Freundeskreis umhören, wie die sich einschätzen, und schauen ob sich das mit meiner Einschätzung von ihnen deckt!

      Ja, so ähnlich kenne ich das auch - nicht ganz so drastisch wie ein "Schalter", aber das kann bei mir auch sehr schnell umschlagen. Da bin ich mal richtig in Partystimmung, wie man so schön sagt, genieße auch die Aufmerksamkeit, bin manchmal sogar fast "überdreht" (und das alles ohne Alkohol) - und dann wird mir das plötzlich zu viel und ich werde sehr wortkarg (recht unüblich für mich :D), ziehe mich zurück und freu mich einfach nur wahnsinnig auf mein Bett und meine Ruhe *lach* Eigentlich bleibe ich auch nie besonders lange auf Partys, ich kann das einfach nicht so lange und bin eher froh, dann spätestens um eins wieder zuhause zu sein!
      Ich finde besonders diesen Konflikt zwischen introvertiertem Charakter (den ich ja eindeutig habe) und "extrovertierter" Wirkung verrückt, das glaubt mir wahrscheinlich niemand, dem ich das erzähle. Viele Leute fassen so einen Stimmungswechsel, der einfach nur aus Ermüdung kommt, vielleicht auch als "schlechte Laune" auf, dabei hat es gar nichts damit zu tun, da ja alles in Ordnung war. Aber unter "extrovertiert" versteht man ja allgemein auch eher was anderes, schüchtern bin ich nämlich nicht unbedingt. Dafür aber sehr froh, allein zu wohnen und nicht in einer WG :D

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    3. Ist bei mir aber auch so! Schon eher wie so ein Schalter. Gerade noch amüsiert, dann hab ich irgendwie keinen Bock mehr. Dabei werde ich auch gar nicht als Introvertierte von der Umwelt empfunden, bin laut und oft selbstbewusst. Sehr interessant...

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    4. Jackie, uff ja, WG... Ich hab mal mit einer ENFP zusammengewohnt und das war enorm anstrengend. Ich wohn auch lieber allein.

      Michelle, es geht hier wirklich darum, woher man seine Energie bezieht. Und es gibt auch unterschiedliche Ausprägungen. Introvertiert zu sein hat nichts damit zu tun, dass man schüchtern oder scheu wäre oder es an Selbstwert oder Selbstbewusstsein mangelt. Man braucht nur einfach zum Batterienaufladen Alleinzeit auf der Couch und hat auch eher nicht das Bedürfnis, die ganze Zeit Menschen rund um einen herum zu haben. Wenn ein Extro übers Wochenende bei Freunden zu Besuch ist, genießt er das extrem, und wenn er Sonntag abend wieder daheim ist, ist das erste was er macht: Facebook schauen und weiterplaudern. Ein Intro hat genauso viel Spaß dabei, aber braucht den Sonntag Abend dann für sich allein und muss sich sozialkontaktmäßig ausrasten.
      Auch ein Unterschied: Introvertierte haben für gewöhnlich sehr viel Sitzfleisch, um sich wie wahnsinnig in zB ein Thema einzulesen oder einzuarbeiten. Ich seh das bei meiner ENFJ-Freundin und mir: uns beide interessieren oft ähnliche Themen, aber ihr fehlt als Extro einfach das Sitzfleisch. Noch schlimmer natürlich, wenn man ein P im Typen hat :D

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    5. Wobei es natürlich bei Intros häufig vorkommt, dass welche dabei sind, die schüchtern, ein bisschen menschenscheu, sehr ruhig sind. Aber mangelndes Selbstbewusstsein hat genau NULL mit Intro/Extroversion zu tun! Und auch Schüchternheit hat viel mehr mit persönlichen Erlebnissen etc. zu tun, als mit dem Grundcharakter. Schüchternheit ist weder für Intros noch für Extros lustig.

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  2. Jöööö! Noch ein INFJ! :D

    Nein, also ich hab eine sozusagen Brieffreundin, die auch INFJ ist und wir bestaunen immer unsere Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Auf MBTI Basis sind wir durchaus ähnlich, aber trotzdem sind wir sooooo unterschiedlich.
    Zwei meiner engsten Freundinnen sind ENFJ und auch wenn beide wirklich eindeutig der Typ sind, auch sie sind beide sehr unterschiedlich.
    Verschiedene Ausprägungen der Buchstaben, verschiedene Zeiten, Kulturen, Sozialisationen, Erfahrungen und noch mehr machen uns schließlich alle unterschiedlich. Trotzdem gibt es bestimmte Muster und Zusammenhänge.

    Mir hilft der MBTI trotzdem, Menschen besser zu verstehen. Was sie bewegt, was sie glücklich macht. Warum sie mich oft nicht verstehen. Welcher Job mir liegt. Undso weiter.

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  3. Oh davon hab ich ja noch nie gehört, dass klingt aber interessant. Ich fand Psychologie, Astrologie usw. immer sehr interessant. Schon als Kind wollte ich eine Kristallkugel, damit ich in die Leben und Köpfe andere gucken kann und sehen kann wie die so denken und wieso sie wie handlen :D Mit meinem Helfersyndrom früher wäre ich aber mit so einem sozialen Beruf zu grunde gegangen. Mittlerweile kann ich nein sagen und bin egoistischer geworden, das tut gut.

    Zurück zum Thema - die Einteilung fällt mir aber schwer. Ich glaube ich bin in den letzten Jahren stark im Umbruch und anerkenne erst jetzt einige Eigenschaften bei mir. zB habe ich meine Gefühle immer versucht zu verstecken, weil ich nicht schwach wirken wollte (wirkte dadurch aber hart und gemein). Auch beherrscht mich mein Kopf oft sehr und ich denke oft überschreit mein Kopf mein Bauchgefühl.
    Wenn ich der Erklärung glauben darf, bin ich auch ein introvertierter Mensch - ein Schock für mich :D Ich dachte immer ich sei überhaupt nicht introvertiert. Ich hab keine Angst vor fremden Leuten, bin nicht schüchtern oder ruhig - aber ich genieße alleine-sein, mein Freundeskreis ist mini und exlusive (für mehr hätte ich keine Zeit) und im Mittelpunkt stehen ist mir fast unangenehm (als Braut war das schräg).
    Ein Planmensch bin ich durch und durch, und als sehr mitfühlender und einfühlsamer Mensch ganz klar Feeler.
    Ich glaub ich bin: I?FJ :)

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    1. Hihi, naja, du kennst mich ja. Hättest du mich als introvertiert eingeschätzt? Introversion ist aber beim MBTI ein bisschen anders definiert, als man es in der breiten Bevölkerung tun würde - da gilt introversion eben als schüchtern. Aber es gibt schüchterne Extrovertierte auch, das hat damit nix zu tun (ich kenn sogar einen Extro, der in seiner Kindheit total die Sozialphobie gehabt hat). Introversion heißt nur: woher bekommt man Energie? Bekommt man sie durch andere Menschen? (Extro) Oder braucht man nach sozialer Interaktion Alleinezeit um seine Batterien wieder aufzuladen? (Intro)
      Mich würde es nicht wundern, wenn du ein ISFJ wärst. Schon einen Test gemacht?

      Oh aber mit Kristallkugeln oder Astrologie hat der MBTI echt Null zu tun. Die Analogie die ich gezogen hab, war vielleicht ein bisschen unglücklich.

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    2. Und vielleicht wirds dir im nächsten Posting klarer, weil in den Details macht die Sache gleich viel mehr Sinn. Es gibt auch viele Klischees, du könntest auch ein Thinker sein etc.

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    3. Erkenntnis nach fast einem Jahr und dank deiner tollen Erklärung: ich bin ISFJ. Das muss ich hier in deinem Blog verewigen, damit ichs später nochmal finde und selber wo eintrage ;) Sorry Süße das ich deinen Blog hier als Notizblock benutze!

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  4. Hihi, als ich die Überschrift deines Artikels gelesen habe, war mein Gedanke gleich "na, wir teilen uns bestimmt ein paar Buchstaben" --> schon wieder ein "System" bei dir nach den Farbtypen und zwar wieder nicht "larifari" sondern hübsch systematisch aufbereitet, I like :D Hier also noch ein INFJ ;)
    Ich habe MBTI auch vor einiger Zeit entdeckt und finde es gerade für meine Kommunikation mit anderen Menschen enorm hilfreich. Ich hatte jahrelang ein gewisses Gefühl von "Fremdheit" und anders sein (va denken!) als (fast) alle anderen. Inzwischen ist mir klar, dass das wirklich so ist, aber auch woran das liegt und ich kann viel produktiver damit umgehen. Inzwischen achte ich bei der Kommunikation mit anderen darauf, im Gespräch einigermaßen ihren Typ anzusprechen. Ich verstelle mich nicht, aber ich versuche einfach einen gemeinsamen Kanal herzustellen, damit wir überhaupt erst wirklich miteinander reden und nicht aneinander vorbei. Der Freund meiner besten Freundin ist z.B. xSTx und wir waren uns zwar von Anfang an sympathisch, hatten aber irgendwie trotzdem total Probleme miteinander klar zu kommen. Mittlerweile weiß ich, dass das wirklich an diesen sehr unterschiedlichen Denk und Wahrnehmungs mustern liegt. Ich rede mit ihm inzwischen viel mehr über ganz konkrete Sachen "aus der realen Welt" und vieles, das mir selber total banal erscheint und wir kommen richtig prima miteinander aus. Ich erwarte einfach keine philosophischen Anflüge mehr von ihm oder "Gefühlskram" und finde es super, jemand zu haben, der mir den Computer richtet, mit mir gemütlich das Fußballspiel kommentiert usw.
    Ich wollte mich schon seit einiger Zeit noch mal etwas mehr in die Funktionen reinknien, weil ich merke, dass für meine eigene Persönlichkeitsentwicklung da noch viel Potential drin steckt. Danke also für die ganzen Links, kamen zur richtigen Zeit :)
    In letzter Zeit merke ich auch immer wieder, wie ich mich selbst diesbezüglich leicht ironisch in Gedanken kommentiere, so im Stil von "Na, jetzt geht aber wieder das J mit dir durch" Find ich ganz cool, dieses "sich nicht mehr ganz so ernst nehmen", weil man im Grunde schon weiß, wer man ist :)

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    1. Menschensysteme <3

      Meine Sensor-Eltern und ich gehn uns nach einiger Zeit auch ziemlich auf die Nerven. Ich plapper mein abstraktes Zeug, sie sind die ganze Zeit nur am Sachen machen. Nach einer Woche fühl ich mich dann intellektuell so ausgeblutet, dass ich (egal wie lieb meine Eltern sind! Echt die nettesten und coolsten Menschen überhaupt!) wirklich dringend wieder mit Gleichaltrigen spielen muss. Also anderen iNtuitives.

      Aber meine Eltern sind einfach extrem super, wenn es darum geht, Sachen zu machen. Umzüge, Basteleien, Reparaturen - Sensors zeigen ihre Liebe so gern durch Taten und nix macht meine Eltern glücklicher, als wenn sie mir da was machen können. Da macht man sie doch auch gerne glücklich ^^

      Pass auf, nächste Woche gibts Details, vielleicht kennst du die sogar noch gar nicht :) Weil bei den Details findet man noch besser raus, wo man an sich arbeiten kann.

      Ui und danke für das Kompliment! :)

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    2. Bin schon gespannt auf den nächsten Post :) Ich habe diese Woche mal wieder den Freund meiner Freundin beim gemeinsamen Mittagessen getroffen und diesmal noch eine Spur bewusster drauf geachtet, was und wie ich erzähle. Was soll ich sagen, wir haben uns selten so gut unterhalten :) Das bringt schon echt was, das System.

      Außerdem habe ich mir inzwischen eine halbe Nacht damit um die Ohren geschlagen, in einem der Foren einen "you know you're INFJ, when..." Thread zu lesen und ich kam irgendwie nicht mehr aus dem Dauerlachen raus, vor lauter "was, das macht noch wer?" :D

      Mir ist aber leider auch klar geworden, dass ich im "richtigen" Leben/Umfeld vor Ort echt nicht besonders viele iNtuitives habe und erst recht nicht die Kombi NF. Irgendwie sind da sehr viele, von denen ich vermute, dass sie SF sind und ein paar wenige mit NT. Das würde auch erklären, warum ich bei zwei Freunden von mir (beide vermutlich N, oder sogar NF) so ein extremes Gefühl von Nähe und "Kennen" empfinde, obwohl ich sie erst deutlich kürzer kenne, als meine besten Freunde, die ich natürlich super gern habe, aber die mich in manchem einfach nicht verstehen.

      Die positive Kehrseite der wenigen Ns ist natürlich die, dass mich meine lieben S-Menschen netterweise immer mal wieder auf den Planeten Erde zurückholen, wenn ich gerade in andere Sphären davonschwebe ;)

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    3. Oh also ich muss sagen, ich persönlich steh schon auch auf NTs. Mein Freund ist ENTP (oder vielleicht INTP, aber eher E) und finde sein Thinker-Dasein sehr angenehm. Ich weiß immer, woran ich bei ihm bin und es gibt auch nicht diese ständige Gefühlsscheiße, die von Feelern oft ausgeht und für die ich sehr empfänglich bin (ich lass mich enorm leicht mitreißen, aber auch runterziehen. Typisch halt.). Gefühlszeug saugt mich immer so aus. Bei ihm kann ich dann immer abschalten XD
      Meine Sensor-Eltern sind toll, für das was sie sind.
      Und bei meiner ISFJ-Freundin wärs mir noch nicht aufgefallen, dass ich andere Gesprächsthemen bräuchte, wir sind eigentlich immer pausenlos am Schnattern.
      Ich hab auch so das Gefühl, dass ich unglaublich schnell mit ESFJ "connecte". Hab zwar keine von denen in meinem Freundeskreis, aber immer wieder solche Begegnungen.
      Ich würd das nicht so eng sehen. Prinzipiell sind ja auch bei allen Ehen/Beziehungen und Freundschaften alle Kombinationen möglich, auch wenn es natürlich Tendenzen gibt. Aber es spielt eben viel mehr mit rein. Es ist auch so, dass man natürlich die Typen in der eigenen Familie eher gewöhnt ist - meine Mutter ist ISFJ und vielleicht steh ich deswegen so auf ISFJ, die sind irgendwie alle so süß :D

      Generell, wenn man der (US-Amerikanischen) Statistik glauben möchte, sind ca. 2/3 der Menschheit (ich würd ja eher vermuten: US Bevölkerung) Sensors und 1/3 Intuitive. Ähnliche Zahlen gibts für Intros und Extros (1/3 bis 1/2 sind Intros). Die Wahrscheinlichkeit ist also höher, dass man ES-Typen findet.

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    4. Angeblich sind INFJs die seltensten Typen, aber das ist eine amerikanische Statistik. Für Österreich oder Deutschland hab ich noch keine gefunden, aber mir kommt vor, als wären wir da häufiger. Trotzdem sehr unwahrscheinlich, im Real Life andere INFJs zu finden. Zum Glück gibts Internet, da tummeln wir uns ;)
      Auch INTJs scheinen an Menschensystemen sehr interessiert zu sein, die tummeln sich genauso fleißig online zu solchen Themen.

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    5. Haha, ja, ich glaube ich stehe so generell auch ziemlich auf Thinker. Die gehen extrem weit, was den Intellekt angeht und das zieht mich dann voll an, ohne meinen eigenen Gefühlssturm. Einer meiner Lieblingsprofessoren an der Uni ist ziemlich sicher ein xNTJ. Ansonsten glaube ich, mir gefallen oft auch die Perceiver so, weil mich mein eigener J-Anteil manchmal echt nervt.
      Ratlos bin ich noch in Sachen (Paar)Beziehung. Ich glaube schön langsam, dass ich da echt nicht auf den iNtuitive Anteil verzichten darf. In der Vergangenheit hat mir da eine gewisse Form von "verstehen" irgendwie total gefehlt... Aber, wie du schon meintest, es sind ja immer individuelle Personen und es kommt auch stark drauf an, was man aus der Grundkonstellation dann zusammen macht.
      Wahrscheinlich sind meine Urteile über Freunde und Familie eh falsch (meine Einschätzung ohne Testergebnis von denen und selber noch nicht 100pro durchblickend) (J: "der ist aber so und so punkt"), oder auch nicht (N: "ich spüre welcher Typ passt") höhö
      Ja, Internet scheint echt ein INFJ Spielplatz zu sein :)

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    6. Du lernst das Einschätzen schon noch. Pass auf, das Posting übermorgen hilft dir sicher ungemein dabei!
      Und vergiss den MBTI in der Partnersuche. Erstens verliebt man sich sowieso in den Menschen, in den man sich eben verliebt. Der Liebe ist der MBTI ziemlich wurscht. Und zweitens sind Menschen so unterschiedlich, dass man nix voraussagen kann - Hui wenn das ginge, wär das Leben ja einfach xD Aber der eine ESTP kann dich ur nerven und der andere ESTP ist vielleicht schon seit Kindheitstagen an dein bester Freund.
      Der MBTI hilft dir dann nur, deinen Partner besser zu verstehen. Schließlich kann man Menschen ja nicht ändern.

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    7. Ja, da hast du natürlich recht. Da hat wohl eher eine noch nicht ganz verheilte Enttäuschung aus mir gesprochen...Spannend sind wir echt alle ;)

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  5. Das klingt total spannend und interessant! Ich bin mir sicher, dass ich ein IT bin, bei den anderen zwei dagegen weiß ich es noch nicht so eindeutig ..
    Ich schau mir mal die anderen Links an. Danke, dass du uns immer so spannende Konzepte vorstellst!

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    1. Gerne! :) Freut mich, wenn andere Sachen cool finden, die ich auch cool find!
      Erzähl mir dann, was es geworden ist, ja?

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    2. War jetzt schon INTJ, INTP und INFJ dabei! Mmmh ....
      Ich bin gespannt auf deinen nächsten Post :)

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    3. Ahja. Du bist eindeutig ein Fall für den nächsten Post. Die Typenbeschreibungen hast du schon jeweils gelesen? Vielleicht kannst du da ja schon einen Typ ausschließen so.

      Ach, vielleicht klemm ich mich schnell dahinter und veröffentlich den schon heut xD irgendwie bin ich ungeduldig.

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  6. Bin gerade duch Zufall auf deinen Artikel gestoßen, als ich mal wieder das Web abgesucht habe nach allen Möglichen Dingen die mit Mbti und den verschiedenen Persönlichkeitentypen zu tun haben :D Ich selbst bin vor ein paar Jahren auf den MBTI Test gestoßen weil ich mich erkundigen wollte, ob es denn nicht seltsam ist das ich nicht wie andere Jugendliche in meinem Alter gerne auf Partys gehe, sondern mich gerne zurück ziehe, lieber Museen besuche und mich gerne mit genau solchen Dingen auseinandersetze. Ich selbst bin ein INFJ und meine beste Freundin die mich erst wirklich mit diesem Thema angesteckt hat ein sehr enthusastischer ENFP, ich persönlich habe gemerkt das mein Freundekreis vorallen aus ENFP besteht, vielleicht weil ich in ihrer Gegenwart offener bin aber gleichzeitig (vorallen bein meiner besten Freundin) ein tiefes Verständnis gegenüber des anderen vorliegt. Wir können stundenlang komplexe Unterhaltungen führen und inspierieren uns oft gegenseitig. Das schöne ist das man sich so gut ergänzt, sie erzählt mir Stunden lang die interessantesten Geschichten und wir philosophieren gemeinsam während ich die Möglichkeit habe ihr einfach meine Aufmerksamkeit zu schenken und ihr zuzuhören was für mich unheimlch angenehm und inspiriered ist! mir hat es extrem geholfen mich selbst besser zu verstehen und andere Menschen in meinem Umfeld. Ich und meine Freundin analysieren oft und gerne das Verhalten andere Menschen und ordnen sie immer gleich ein nach dem myer briggs system. Es ist unglaublich interessant und ich liebe es mich mit diesem Thema auserinander zu setzen :)

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