16. Dezember 2014

Ein weiteres Jahr Minimalismus - wir blicken zurück (1)

Frau Dingdong (und noch ein paar Blogs) hat gerade einen Adventskalender laufen, wo sie jeden Tag auf einen bestimmten Bereich ihres Lebens zurückblickt und sich überlegt, wie sich Minimalismus darauf ausgewirkt hat. Das gefällt uns und deswegen machen wir mit.
Wir sind natürlich zu spät dran für einen Adventskalender, deswegen nur ein bisschen Rückblick, ohne Advent und ohne Kalender. Teilweise auch ein bisschen anders angeordnet als Frau Dingdong das gemacht hat.

Im ersten Teil geht es um Sport und Bewegung, Ernährung und Körpergefühl und Wahrnehmung.



Sport und Bewegung

Lunalesca: Unregelmäßige Teilnahme am Wing Tsun Training. Neu: Trotz forderndem Alltag hat sich ein Jogging-Tag pro Woche mit meinem Freund etabliert. Danach immer Klimmzugübungen und andere Muskelkräftigungen. Mit Klimmzügen ist das so eine Sache, mal geht mehr und mal weniger, aber irgendwie komme ich doch nie über drei Stück (mit Pause) hinaus. Im Ausweichquartier lege ich tatsächlich so viele Wege wie möglich zu Fuß zurück.

materialfehler: Dieses Jahr hab ich mir eine Jahreskarte im kleinen Fitnessstudio ums Eck gegönnt. Das war nötig, weil es bei den Uni-Sportkursen Altersdiskriminierung gibt und weil mir bei Sport neben Alltagsbewegung Krafttraining eh am Meisten Spaß macht. Leider hab ich aber viel mehr Pausen einlegen müssen, als mir lieb war und dadurch hab ich laut Maßband (Waage besitz ich keine) sogar zugenommen, was mir wirklich nicht gefällt. Mit Alltagsbewegung wars auch nicht viel her. Wohnungskatze ich. Meine schlechte Haltung wird 2015 stark im Fokus sein.

Ernährung

Lunalesca: Wenn zu Hause jemand anders kocht, kann man leider nicht bestimmen was es gibt. Trotzdem war dieses Jahr hier die größte Entwicklung zu beobachten: grüne Smoothies lösten als Frühstück den Haferbrei ab. Spektrum auf Wildkräuter erweitert. Xylit statt Zucker. Momentan schraube ich am Trinkwasser, und auch Salz ist ein Thema. Leider hab ich mir auch Süßes am Nachmittag und Abend angewöhnt, das würde ich gern wieder einschränken.

materialfehler: Während 2012 und 2013 für mich Jahre des Experimentierens waren, bin ich 2014 eher zur Ruhe gekommen. Ich habe bemerkt, dass ich Balance brauche. Natürlich begeistern mich alternative Ernährungsweisen nach wie vor, aber durch die Auseinandersetzung kam auch die Ernüchterung: es gibt beim Essen kein kategorisches Richtig oder Falsch, jeder Körper is(s)t anders.
Seit diesem Jahr bastel ich mir mein eigenes Ernährungskonzept zusammen. Übernommen von diversen Ernährungsweisen wird, was funktioniert und ich mich damit wohlfühle. Das wäre also die Suche nach dem Rechten Maß.
Ernährungsminimalismus war bei mir eher bei den Vorräten angesagt und ich glaub, ich habs jetzt heraußen. Auf Gesundheit hab ich dieses Jahr nicht wirklich geachtet. Ich esse eh sehr viel gesünder als die meisten Leute.


Körpergefühl und Wahrnehmung

Lunalesca: Ja, ich mag mich wie ich bin. Der innerliche Kritiker flüstert zwar manchmal was über Bauch und Hintern, aber nur ganz leise. Es hilft ungemein, die Nase nicht dauernd in (Mode-)Magazine zu stecken.

materialfehler: Meine Haltung war noch nie gut, aber dieses Jahr hat sie sich massiv verschlechtert. Ich finde, Körperhaltung hat viel mit Wohlbefinden, Gesundheit und Körperwahrnehmung zu tun. Wer zum Beispiel depressiv ist, zieht die Schultern rauf und vorne zusammen. Wer sich mit Bauch und Brüsten nicht wohlfühlt, tut das auch, um sie unbewusst zu verstecken. Wir gehen mit gesenktem Kopf, wir machen uns klein, wenn wir uns verstecken wollen. Körperhaltung und Körpersprache hängen mit unserer Identität und unserem Innenleben stark zusammen. Wie wir unsere Körper wahrnehmen, bestimmt aber auch ganz stark die Gesellschaft.
Meine persönliche Motivation sind aber ganz profane Rückenschmerzen ;)


Und wie war das dieses Jahr bei dir?

7 Kommentare:

  1. Hallo ihr beiden! :)
    Fehlerchen ich finde es toll, dass du deine schlechte Haltung selbst bemerkst und ändern willst. Ich kenne viele die das gar nicht wahrnehmen oder ignorieren. Dabei ist eine aufrechte Haltung nicht nur langfristig gesünder, sondern man wird ganz anders wahrgenommen bzw. verändert es die eigene Einstellung positiv. Zum Verbessern empfehle ich Yoga, Pilates und dauerndes dran denken :D Irgendwann hat man die Schultern automatisch hinten und die (Hohl?)Rückenschmerzen sind Vergangenheit - spreche aus Erfahrung.
    Luni, das mit dem Zylitzucker erinnert mich wieder daran, dass ich mich damit näher beschäftigen wollte. Woher beziehst du deinen? Ist er Erfahrungsmässig gesünder als Honig? Verwendest du ihn nur in Form von kleinen Lutschzuckerl oder auch zum Süßen für Speisen? Denke da an Karottenmuffins, Avocado-Creme oder für Gäste im Kaffee.
    Was schraubst du am Trinkwasser? Einfach die Menge oder zur Qualitätsverbesserung?

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    1. Das mit der verbesserten Körperhaltung möchte ich auch aufnehmen, leider hab ich oft Rückenschmerzen. Gleich beim Lesen hab ich mich aufgerichtet :)
      Das Xylit hab ich erst im Bioladen (Prokopp) in kleinen Portionen gekauft, dann von Birkengold online einen riesigen Sack bestellt! Den teile ich mit der Schwiegermutti, wobei sie den Hauptteil verwendet. Sie hat schon immer gerne gebacken, und macht das jetzt damit. Also bekomme ich oft verschiedene Xylitkuchen und ich muss sagen, ich schmecke keinen Unterschied!
      Selbst mache ich noch immer die Zuckerl zum Lutschen. Du kannst Xylit verwenden wie Zucker, es schont die Zähne und auch die Bauchspeicheldrüse, weil es den Blutzucker nicht hoch treibt.
      Allerdings: Kennst du die Theorie, dass man nach Industriezucker süchtig wird, weil der Körper nach den Stoffen verlangt, die beim Raffinieren verloren gegangen sind? Danach dürfte Honig "besser" sein als Xylit, weil Xylit ja auch aus den Rohstoffen extrahiert wird und es in Reinform in freier Natur nicht vorkommt. Honig ist jedoch "vollständig".
      Unterm Strich kann ich aber nicht sagen, was gesünder ist. Honig meiden wir, weil Freund ist allergisch.

      Zum Trinkwasser bereite ich noch einen Beitrag vor, es geht um die Qualität und Aufbereitung (Wasserfilter, Ionisierung, Mineralwasser).

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    2. Mein Problem mit der Haltung ist, dass ich eine Haltung habe, die ich "Ente" nenne. Ich hab ein Hohlkreuz bzw. ein nach hinten gekipptes Becken, und was noch schlimmer ausschaut: mein Kopf/Kinn ist nach vorne verschoben. Die Schultern werden nur in Stress-Lern/Schreib-Phasen ein Problem, wenn ich sie unbewusst raufziehe.
      Was mir bis jetzt genau gar nicht geholfen hat, war Yoga. Mir tun die Bewegungen (gleichzeitig Dehnen und Kraft) überhaupt gar nicht gut, fühlt sich ganz falsch an. Und außerdem geht Yoga offenbar genau Null auf Bauch und Rücken, also die Core-Muskulatur, die ich bräuchte. Ich hab zwei unbefriedigende Yogakurse hinter mir, die ich beide auf der Uni bei unterschiedlichen Lehrerinnen gemacht hab, die aber beide auch Yogalehrer ausbilden (keine komischen Fitnessstudio-Kurse also).
      Pilates hat mir früher echt gut getan, das war eine Wucht, wie ich mal 2mal wöchentlich einen Kurs besuchen konnte. Leider gibts bei den Uni-Kursen Altersdiskriminierung, wodurch ich aufs Fitnessstudio ausweichen musste, das aber immerhin einmal die Woche "Rückenfit" anbietet, das ist auch nicht so schlecht.
      Ich werd eher schauen, dass ich Heilgymnastik krieg und die Übungen auch im Fitnessstudio machen kann. Weil, ja, es ist bei mir wirklich schon ungesund mit meiner Halswirbelsäule...

      Xylit hab ich mir mal mitgenommen, weil er im Angebot war. Hat im Mund eine ganz weiche Haptik, sehr angenehm. Aber ich verwende fast nie Zucker, und irgendwie ist Xylit so arschteuer...
      Ich frag mich, ob Birkenwasser einen ähnlichen Effekt hat, also ob da Xylit frei drin herumschwimmt oder so. Dann hätte man ja auch wieder die ganzen anderen Stoffe dabei... Vielleicht gibts ja auch Birkensirup oder sowas.

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    3. Materialfehler, jetzt hast du mein Interesse geweckt: welche Art von Yoga hast du denn gemacht? Es gibt ja zig verschiedene.
      Ich habe jahrelang Ashtanga-Yoga gemacht, das ja viel Ähnlichkeit mit Pilates haben soll. Das hat mir wahnsinnig gut getan, und jetzt, wo ich zwei Jahre kein Yoga mehr mache (aufgrund von Umzug und Studienbeginn und weil der Ashtanga-Yoga-Kurs beim Unisport mir überhaupt gar nicht gefallen hat - war verwöhnt durch meine alte Yogalehrerin), melden sich bei mir auch so langsam die Rückenschmerzen.
      Ich hab erst neulich etwas über den Zusammenhang von Rückenschmerzen und depressiver Stimmung gelesen, ähnlich dem, was du oben schon schriebst - das würde ganz gut zu meiner inneren Körperhaltung passen und ich will definitiv auch daran arbeiten.
      Momentan gehe ich aber "nur" zum Jazz & Modern Dance, weil mir das sehr gefehlt hat - die Bewegung tut auf jeden Fall sehr gut und Tanzen ist spaßmäßig einfach mein heiliger Gral!

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    4. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr, glaub aber, einer favon war tatsächlich Ashtanga. Aber die Kombination aus Dehnenund Kraft in jeder Übung wird wohl in jeder Yogaversion so sein, oder? Also selbst wenn es eine Version gäbe, die mehr auf Bauch und Rücken geht, würde ich mich danach trotzdem genauso unwohl fühlen - mein Körper will das zwar ausgiebig, aber wirklich nur getrennt. Was mir auch den Spaß nimmt, ist der spirituelle Aspekt. Auch wenn eine Yoga,ehrerin sich da echt zurückhält, und auch wenn. Ich weiß, dass das eigentlich dazugehört, weil ganzheitlich und so, aber ich mag das einfach nicht. Ich bin ein sehr unspiritueller Mensch und ich will wirklich einfach nur Sport machen da.
      Gibts bei eurem Unisport eine Schnupperwoche? Vielleicht findest du ja so doch noch was für die Core-Muskulatur, weil auch wenn Tanzen lustig ist, das geht halt nur auf Arme und Beine.

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    5. *grins* und bei mir wars genau das Gegenteil. Ich hab bei der neuen Lehrerin aufgehört, weil mir das Spirituelle komplett gefehlt hat. Die hat das wie Fitness Studio Gymnastik Kurs aufgezogen. Es gibt aber so eine bestimmte Art von Yoga-Lehrer Spiritualität, die mir auch überhaupt nicht zusagt. Kann es auch nicht näher beschreiben, außer, dass sie sich "falsch und künstlich" anfühlt. Ich bin wohl zu verwöhnt. Meine erste Yoga Lehrerin war fantastisch. Perfekte Mischung und sehr "unaufdringliche" spirituelle Aspekte, die sehr gut taten und stimmig waren

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    6. Genauer betrachtet wärs eh komisch, Yoga komplett ohne spirituell. Vielleicht bleib ich einfach nur dabei, dass mir halt die Übungen voll nicht taugen.
      Dafür, dass ich bis 2008 überzeugter Sporthasser war und mittlerweile bestimmte Sportarten sogar mag (besonders eben Krafttraining und Pilates) bin ich eh schon gigantisch unterwegs. Wenn man mir damals erzählt hätte, ich würde mal 5x die Woche Sport machen wollen (und mich dann wundern, warum ich am Wochenende so tot bin, so von Null auf Hundert nach einer Sportpause), ich hätt hysterisch gelacht.

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