28. Dezember 2014

Ein weiteres Jahr Minimalismus - wir blicken zurück (7)

Dass es doch so viele Bereiche gibt, wo einem Minimalismus was bringen kann! Heute haben wir uns u.a. von diesem Adventskalenderbeitrag von Frau Dingdong inspirieren lassen.

Heute geht es um Arbeitsplatz, Kreativität und mentales Gerümpel.

22. Dezember 2014

Ein weiteres Jahr Minimalismus - wir blicken zurück (6)

Und weiter geht der lustige Rückblick! Heute geht es um neue Bekanntschaften, Freundschaften und Arbeitskollegen/Networking/Teamwork.

21. Dezember 2014

Ein weiteres Jahr Minimalismus - wir blicken zurück (5)

Und auch heute haben wir 3 von Frau Dingdongs Fragen übernommen, um ein bisschen auf das Minimalismusjahr 2014 zurückzublicken.

Heute geht es um Aussehen und Stil, Routine und persönliche Organisation.

20. Dezember 2014

Ein weiteres Jahr Minimalismus - wir blicken zurück (4)


Und weiter gehts mit unserem Rückblick! Die Fragen sind wieder alle von Frau Dingdong (und ihren Adventkalendermitbastlern) geklaut.

Heute geht es um Hobbies und Freizeitgestaltung, nicht abgeschlossene Projekte und Ausmistaktionen.

19. Dezember 2014

Ein weiteres Jahr Minimalismus - wir blicken zurück (3)

Heute im Rückblick gehts um das Technikzeugs und so! - Computer und Technik, Smartphone und Social Media

17. Dezember 2014

Ein weiteres Jahr Minimalismus - wir blicken zurück (2)

Letztes Mal haben wir auf Sport, Bewegung und Ernährung zurückgeblickt. Heute fragen wir uns, was die Lebensgeister treiben! Und wie wir die gewonnene Energie in unsere Beziehungen stecken. Die Weihnachtsfeiertage sind wohl sowieso die passende Zeit um über diese beiden Dinge nachzudenken...

Heute gehts um Vitalität, Energie und Stress, Partnerschaft und Familie und Finanzen und Konsum.

16. Dezember 2014

Ein weiteres Jahr Minimalismus - wir blicken zurück (1)

Frau Dingdong (und noch ein paar Blogs) hat gerade einen Adventskalender laufen, wo sie jeden Tag auf einen bestimmten Bereich ihres Lebens zurückblickt und sich überlegt, wie sich Minimalismus darauf ausgewirkt hat. Das gefällt uns und deswegen machen wir mit.
Wir sind natürlich zu spät dran für einen Adventskalender, deswegen nur ein bisschen Rückblick, ohne Advent und ohne Kalender. Teilweise auch ein bisschen anders angeordnet als Frau Dingdong das gemacht hat.

Im ersten Teil geht es um Sport und Bewegung, Ernährung und Körpergefühl und Wahrnehmung.

15. Dezember 2014

Liebster Blog-Award

Vielen lieben Dank an Sina Jasur, die uns für den Liebsten Blog-Award nominiert hat! Wir freuen uns darüber, dass du an uns gedacht hast.
Dieser Award soll auch auf kleine Blogs aufmerksam machen, indem man selbst 11 Fragen an seine liebsten Blog-Kollegen richtet.

Wir beantworten euch heute gemeinsam diese 11 Fragen:

1. Was wünscht Du Dir zu Weihnachten?

Lunalesca: Weltfrieden.

materialfehler: Schokobananenbaumbehang ohne das grausliche Fruchtgelee drinnen (also das durchsichtige, nicht-bananige).

2. Was hast Du Dir für das nächste Jahr vorgenommen?

Lunalesca: In Sachen gesunder Ernährung und positiver Einstellung weiter am Ball bleiben.

materialfehler: Meine miese Haltung beseitigen und alte Hobbies wiederentdecken. Oder eigentlich reicht es auch schon, die bestehenden zu vertiefen. Mehr Zeit mit Familie und Freunden verbringen. Und oh ja, deutlich weniger im Netz hängen.

3. Welche Leser sind Dir die liebsten?

Lunalesca: Die Geduldigen!

materialfehler: Die Kommentierenden! :D

4. Liest Du lieber Fiktion oder Sachbücher?

Lunalesca: Abwechselnd. Manche naturwissenschaftlichen Bücher sind so aufregend, als wäre ihr Inhalt fiktiv.

materialfehler: Phasenweise mal so und mal so, je nachdem was mir grade mehr Entspannung vom Alltag bietet oder besser zu meinen aktuellen Fragen, Projekten und Gedanken passt.

5. Welchen Ratschlag fürs Leben würdest Du Deinen Kindern geben?

Lunalesca: Du bist, was du isst.

materialfehler: Immer nach dem Naschen den Kuchenteig mit dem Löffel glattstreichen, dann merkts keiner.

6. Was ist Deine Lieblingsfrucht?

Lunalesca: Mangos!!! Obwohl die bei uns bestimmt nicht so schmecken, wie sie eigentlich sollten.

materialfehler: Heidelbeeren

7. Was ist Dein Lieblingsrezept?

Lunalesca: Jede Art von gebratenem Gemüse mit Tamari und Reis.

materialfehler: Ich mag weiches warmes Wohlfühlessen mit Vollkorncharakter (Curries, Pizza, Pasta, Tortillas, Galettes, Porridge...).

8. Warum hast Du mit dem Bloggen angefangen?

Lunalesca: Eigentlich hat alles damit begonnen, dass ich über meine Haare geschrieben habe.

materialfehler: Ich hab die Chance um ein Ventil für die vielen Ideen gewittert, die ich in meinem Kopf ansammle. Ich tu mir außerdem viel leichter, Dinge oder Gedanken schriftlich zu erklären und ordnen. Wenn mich also wer zB zu Farbtypen fragt, kann ich ihm jetzt nach ein bisschen peinlichem wirren Gestammel einfach den Link aufschreiben :D

9. Wenn Du einen Wunsch frei hättest, was wäre das?

Lunalesca: Endlich mit dem Umbau fertig zu sein. Genauso gut könnte ich mir Glück, Zufriedenheit und mehr Zeit für mich wünschen, ist dasselbe.

materialfehler: Uff, ich hab eher entweder viele kleine Wünsche oder keinen.

10. Was ist besser? Kalt oder warm?

Lunalesca: Warm an Kopf, Bauch und an den Füßen.

materialfehler: Jahreszeitlich? Kalt. Der Kopf wird klar. Ich bin einfach nicht gemacht für Hitze. Essen/Trinken? Warm. Schwimmbad? WARM.

11. Deine Lieblingsband.

Lunalesca: Marilyn Manson (*räusper*).

materialfehler: Die eine Lieblingsband hab ich noch nie gehabt. Es ist immer abhängig von Phasen, Stimmungen, Situationen. Zum Putzen hör ich eher Schubidu-Indie, beim Krafttraining eher Black Metal, auf Zugreisen oder für Cardio Elektronik. Ich mag ganz speziell skandinavischen Indie und Folk, Pluspunkte wenn sie nicht auf Englisch singen. Mein Last.fm sagt mir allerdings, dass ich am Häufigsten Regina Spektor höre (aber ich scrobble nicht von allen Geräten).



Weil wir in der Vorweihnachtszeit sowieso alle ungeheuer im Stress stecken, reichen wir lieber schnell diese Fragen an unsere Leserschaft weiter!
Wie ist das bei euch so? Eure Wünsche und Obstsorten und Bands? Pickt euch auch einfach Fragen raus, die euch ansprechen :)

6. Dezember 2014

Hochzeitseinladungen gestalten (3)

Was hab ich für Überlegungen wegen der Einladungen angestellt! Hier seht ihr nun endlich das Ergebnis.
 Für die Basis habe ich grünes Kartonpapier gewählt, 2 mal gefaltet. Das grüne Band ist mit Klebefilm befestigt, darüber das weiße Schmuckpapier geklebt.

Wegen dem geschnörkselten Schmuckpapier bin ich sämtliche Papierfachgeschäfte in der Gegend abgelaufen. Leider scheinen alle dieselbe, ziemlich ähnlich kleine Auswahl an Spezialpapier zu haben. Auf keinen Fall wollte ich dieses Elefantenpapier verwenden, das es überall gibt. Also war eine Internetbestellung fällig. Der goldene Schriftzug ist ein Sticker.


Mit der Gestaltung des Innenlebens hab ich am meisten Zeit verbracht. Dafür hätte das Ergebnis besser ausfallen können, aber ich bin in der optischen Gestaltung von Texten leider eine Niete. Erst wollte ich im Hintergrund noch verschiedene Muster andrucken, hat mir dann aber alles nicht so gut gefallen. Dafür hab ich meinen Faible für Papierstanzer ausgelebt.

Von Außen finde ich die Einladung jedenfalls sehr gelungen.

Bald geht es los, wir machen uns auf den Weg um die Einladungen auszutragen. Der regionalen Tradition entsprechend, statten wir jedem Gast einen Besuch ab, und bringen Einladung, eine Flasche Wein und ein "Bagl" mit (ein Germgebäck, soetwas wie ein Butterzopf). Ich freue mich schon auf viele schöne Stunden.

3. Dezember 2014

Was würdest du arbeiten, wenn für dein Einkommen gesorgt wäre?

Dass unser Wirtschaftssystem ordentlich kränkelt, merkt man finde ich vor allem in der Vorweihnachtszeit.
Die Leute können sich immer weniger leisten und trotzdem kaufen sie wie die Wahnnsinnigen. Teilhabe an der Konsumkultur ist so wichtig wie nie zuvor - relative Armut heißt das dann, wenn man zwar nicht hungert und nicht friert, aber sich Kino- und Restaurantbesuche, den Flug auf die Malediven und das neueste iPhone nicht leisten kann.
Arbeitslosenzahlen steigen, während jene die Erwerbsarbeit haben immer unzufriedener und ausgebrannter und überarbeiteter werden (und aus Frust mehr kaufen?), die Arbeitsverhältnisse immer ungerechter (All-in-Verträge, ECHT JETZT?!), der Erwerbslebenslauf immer zerspragelter (nach der Uni ist vor der Uni: mit 3 prekären Teilzeitjobs so dahinwurschteln, dazwischen unregelmäßige Arbeitslosigkeit).

Da denkt man sich schon: Warum ist Einkommen eigentlich noch kein Menschenrecht? Und was könnte mit der Konsumspirale passieren, wenn man keine Existenzängste mehr haben muss?

Wer vom Konzept "Bedingungsloses Grundeinkommen" noch nie oder nur den Namen gehört hat - und für alle anderen auch -, für den hab ich jetzt was Schönes zum Nachdenken für die Adventszeit:




Ich mag ja den Schweizer Akzent so gern!


Damit das Bild aber zurechtgerückt wird, hier auch eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema, wenn du magst:






Wie denkst du über dieses Thema? Wär das was? Oder lieber nicht? Und was würdest du arbeiten, wenn für dein Einkommen gesorgt wäre?

29. November 2014

Meditation und Erleuchtung

Meditation fasziniert mich. Menschen, die sie fix in ihren Alltag integrieren können, auch.

Als Anfänger ist mein Verständnis der Meditation, seinen Blick nach Innen zu richten und ohne äußere Störungen seine Gedanken kommen und gehen zu lassen. Die Gedanken kommen wie Wolken am Himmel, man lässt sie zu und schiebt sie dann sanft weiter.
Die Belohnung für tägliche Übung ist mehr Ruhe, Zufriedenheit, Konzentrationsfähigkeit in einer lauten, hektischen Welt.

Die täglichen 5 Minuten Meditation, die ich mir mal vorgenommen hatte, konnte ich bis jetzt noch in keinem fixen Zeitfenster unterbringen. Ich meditiere viel mehr in "Notfällen", wo es mir psychisch nicht gut geht und ich überhaupt dran denke, mich kurz in Ruhe hinzusetzen. Oder, wenn ich mal alleine zu Hause bin und vor dem Einschlafen in dem Meditationsbuch lese, das ich mir zugelegt habe. Bevorzugte Position: im Bett liegend. Nix mit aufrechtem Lotussitz.

Eine Übung in dem Buch wies mich an, mir vorzustellen, wie man sich als Erleuchteter so fühlt. "Stellen Sie sich vor, Sie wären ein erleuchtetes Wesen, ein Buddha, ein Christus; ihr Bewusstsein sei so offen, wach und frei, wie Sie es sich bei einem erleuchteten Wesen vorstellen."

Und siehe da, es war so einfach, mich als erleuchtetes Wesen zu fühlen! Ich konnte es deutlich spüren. Ich ungeübte Nuss!!

Deshalb meine Theorie: erleuchtet sein kann jeder, es ist nur Übungssache, dieses wunderbare Gefühl abzurufen. Es geht darum, diese Lebendigkeit, die bereits in uns existiert, herauszulassen.

Im täglichen Hamsterrad gerät diese Erkenntnis leider immer so schnell in Vergessenheit. Ich könnte ja genauso gut, anstatt von der Arbeit genervt und gestresst zu sein, in meiner eigenen Erleuchtung selig durch den Tag schweben. Es mag mir aber nicht recht gelingen.
Vermutlich kommt da die tägliche Übung ins Spiel. Ich würde gerne regelmäßig daran denken, aber ich hab irgendwie jeden Tag fünfhundert Dinge die mir wichtiger scheinen.

Seufz. Wem geht's auch so?

PS: wer gerne üben mag, kann sich auch das kleine Büchlein von Tara Brach besorgen.

24. November 2014

Mit dem MBTI Menschen durchschauen (2)

Wie letzte Woche angekündigt ergibt der MBTI für mich ehrlich gesagt erst richtig Sinn, wenn man in die Details geht.

Kurz erklärt: Die Buchstaben S N T F gibt es eigentlich in zwei Ausführungen. Es macht einen Unterschied, ob man diese Funktionen internalisiert oder externalisiert (bzw. introvertiert oder extrovertiert).

Ein Beispiel: Person A und Person B sind beide Sensors. Aber:

  • Person A liebt Action, braucht Action. Er ist Kletterlehrer und ständig auf Achse. Hier Rafting, dort Paragliding. Sein Lebensstil braucht eine schnelle und präzise Wahrnehmung seiner Umwelt (und die hat er auch). 
  • Person B braucht die Action nicht. Sie ist Restaurateurin und liebt die kleinen Details. Ihre Hobbies neben dem Job sind die Malerei und kulturelle Reisen, und die hat sie schon seit Kindheit an. 

Der Unterschied zwischen den beiden ist: Person A externalisiert das Sensing (das S bekommt hier ein kleines e dazu: Se), also sein Sensing interagiert besonders mit der Außenwelt, Person B internalisiert es (Si), diese Sensing-Funktion interagiert besonders mit der Innenwelt.


Die kognitiven Funktionen


Die Funktionen sind also nun im Detail: Se/Si, Ne/Ni, Te/Ti, Fe/Fi.
Im Internet auch unter cognitive functions bekannt.

Hier eine kleine Übersicht:

Se ist extrovertiertes Sensing: Se nimmt seine Umwelt sehr klar wahr: Lichter! Farben! Formen! Geräusche! Glitzer! Geschwindigkeit! Se lebt im Hier und Jetzt, Handelt sofort. Se geht Risiken ein und liebt Action.
Si ist introvertiertes Sensing: Si vergleicht ständig die Gegenwart mit der Vergangenheit und nimmt kleine Details sehr genau wahr. Si sammelt sowohl Erfahrungen (die ständig mit bisherigen abgeglichen werden), als auch praktisches Wissen bzw. Wissen, das praktisch angewendet werden kann.

Ne ist extrovertierte iNtuition: Für Ne ist die Zukunft immer eine Explosion an Möglichkeiten. Neue Ideen sind sein Antrieb, alle Möglichkeiten vor sich zu haben, macht Ne glücklich, Langweilt sich aber auch schnell.
Ni ist introvertierte iNtuition: Ni hat für die Zukunft eher ein bestimmtes Ziel vor Augen, eine bestimmte Vision, die anvisiert wird. Ni sammelt Informationen und Wissen wie ein neurotischer Schwamm, der nie voll ist. Ni weiß Dinge oft einfach, ohne sagen zu können warum oder woher.

Fe ist extrovertiertes Feeling: Fe nimmt Emotionen von anderen sehr stark wahr (oft sogar stärker als die eigenen), lässt sich leicht mitreißen und auch leicht runterziehen. Fe orientiert sich stark an den die Person umgebenden Werthaltungen. Fe heult eher, weil es mit den Gefühlen anderer so mitfühlt, als dass es wegen eigenen Gefühlen weint.
Fi ist introvertiertes Feeling: Fi hat ein reges Gefühlsleben, das allerdings nicht so sehr nach außen gelangt - auch, weil Fi sich schwer tut, seine reichen Emotionen zu artikulieren. Gefühle sind für Fi-User eher sehr privat, aber auch sehr unabhängig von anderen. Dinge sind für Fi völlig unabhängig vom sozialen Umfeld richtig oder falsch.

Te ist extrovertiertes Thinking: Te wendet Logik nach außen an: Organisation, Ordnung, Effizienz, Umsetzung. Fakten.
Ti ist introvertiertes Thinking: Ti wendet Logik nach innen an. Will immer wissen, wie und warum etwas funktioniert. Analysiert alles.

Du findest hier eine gute Übersicht über die Funktionen. Wenn du besser verstehen willst, was die jeweiligen intro/extro Versionen unterscheidet, gibt es hier kurz und knackig die Erklärungen:
Sensing: Se vs. Si
Intuition: Ne vs. Ni
Feeling: Fe vs. Fi
Thinking: Te vs. Ti

Zusammenspiel der kognitiven Funktionen

Alle Menschen verwenden alle diese Funktionen. Allerdings unterschiedlich stark.

Ein INTP verwendet zum Beispiel, abgestuft nach Stärke: Ti Ne Si Fe Te Ni Se Fi.
Die erste Funktion (auch dominant function genannt, hier also ein Ti-dom) ist die am Stärksten ausgeprägteste, die auch stark die Identität dieser Person ausmacht.
Die 2. Funktion (auxiliary, hier: Ne-aux) und die 3. Funktion (tertiary; hier: Si) sind schon nicht mehr so ausgeprägt, aber trotzdem fleißig in Nutzung, die 4. Funktion (inferior; hier: Fi) arbeitet meistens eher ungeübt und sehr im Hintergrund. Da die 4. Funktion schon so patschert ist, sind die restlichen 4 Funktionen (auch Schattenfunktionen genannt) schon gar nicht mehr identitätsstiftend - man verwendet sie höchstens ganz selten, wenns grad sein muss. Deswegen zählen eigentlich nur die ersten 4.
Ein INTP verwendet also: Ti Ne Si Fe. (Welche Funktionen die anderen Typen nutzen, findest du hier)

Du siehst, es kommt drauf an, an welcher Stelle eine Funktion steht. Je weiter vorne, desto geübter ist man, je weiter hinten, desto ungeübter. Die erste Funktion ist dermaßen natürlich für einen, dass man sich oft schwer tut, sie bei sich selbst überhaupt wahrzunehmen. Die letzte Funktion ist patschert, kindisch, entweder ganz ein oder ganz aus - und man kann wenig dagegen tun. Ein bisschen trainieren schadet nicht, aber man wird gegen jemanden, der diese Funktion weiter oben im "stack" hat, immer abloosen.


Ok, und wie schaut das jetzt im Detail aus?
Wie erkenn ich denn, ob ich Se an erster Stelle oder an dritter hab?
Hierzu gibts eine gute, kurze und knackige Übersicht darüber, wie die Funktionen sich an den verschiedensten Stellen zeigen:
Se und Si / Ne und Ni / Te und Ti / Fe und Fi

Was du auch sehen kannst: jeder Feeler verwendet auch eine Thinker-Funktion und umgekehrt. Auch jeder Sensor verwendet eine iNtuitive-Funktion (und umgekehrt). Es ist so sehr viel realitätsnaher und die nervigen Klischees und Vorurteile (Thinker sind eiskalte Rationalisten, Feeler sind irrationale Waschlappen etc.) können sich schnell brausen gehn.

Die Funktionen arbeiten natürlich auch stark miteinander. Wenn mein INTP-Freund Pizza bestellt, werden zuerst alle Möglichkeiten ausgelotet (Ne),  um dann anhand von Analysen (Euro/cm² bei unterschiedlichen Pizzagrößen plus Onlinebewertungen, die nach lukullischer Glaubwürdigkeit gewichtet werden, was anhand von Nickname- und Reizwortanalyse passiert) das beste Preis/Leistungsverhältnis zu eruieren (Ti), schließlich fühlt er meinen extrem bösen ausgehungerten Blick im Nacken und bestellt mir zuliebe seufzend mit noch unausgegorener Analyse (Fe). Sein Si registriert, ob das letzte Mal mehr Pfefferoni drauf waren. (Und ich übertreibe nicht!)

Welche Funktionen nutzt du? Vermutlich hast du dich schon bei ein paar wiedergefunden. Vielleicht hilft dir auch diese Spielerei weiter: Die Funktionen gehen in einen Vergnügungspark.

Außerdem kannst du auch einen Test machen: cognitive functions quiz. Gibts nur auf Englisch, nimm dir ein Wörterbuch, wenn du dir bei einem Wort nicht 100% sicher bist, dass du weißt was es bedeutet.

Zusammenspiel zwischen Menschen

Es gibt da sehr viele Ansichten, teilweise auch ganz unterschiedliche. Eigentlich läuft es auf die beiden küchenpsychologischen Standard-Wahrheiten hinaus: a) Gleich und gleich gesellt sich gern / b) Gegensätze ziehen sich an
Es gibt Leute/Experten, die behaupten, je mehr Buchstaben man sich teilt, desto harmonischer ist die zwischenmenschliche Beziehung. ENFP und ENFJ zum Beispiel. Oder ISTP und ISFP. Wenn man aber in die Funktionen reingeht, ist die Ähnlichkeit schon wieder dahin: ENFP (Ne Fi Te Si) und ENFJ (Fe Ni Se Ti) haben überhaupt keine Gemeinsamkeit hier. ISTP (Ti Se Ni Fe) und ISFP (Fi Se Ni Te) schon mehr. Die selben Funktionen, nur in unterschiedlicher Anordnung teilen sich zum Beispiel ISTP, ESTP, INFJ und ENFJ.
Dann gibt es Leute/Experten, die der Meinung sind, N und S müssen gleich sein, aber die anderen Buchstaben idealerweise komplett "geflipped". ESTP und ISFJ, INTP und ENFJ etc. Das Wichtigste sei die gemeinsame Basis als Sensor oder Intuitive, in den anderen "Buchstaben" ist es aber gut, wenn man sich gegenseitig ausbalanciert.
Dann wieder andere sehen das perfekte "Paar", wenn alles anders ist, weil jeder dem anderen geben kann, was er selbst nicht gut kann und somit zwei Hälften perfekt aufeinander passen. ISTP und ENFJ zum Beispiel. Da haben wir im Detail aber Ti Se Ni Fe und Fe Ni Se Ti - also wieder nix mit "komplette Gegensätze, die sich gegenseitig ausbalancieren".
Eher, dass ENFJ seine niedrigeren zwei Funtionen gut trainieren kann, indem es Zeit mit dem ISTP verbringt und umgekehrt. Das wäre dann wieder der "Lernansatz", dass man mit dem anderen Partner optimal wachsen kann.

Bist du jetzt verwirrt? Gut so. Denn du siehst, man kann nicht mal innerhalb des MBTI so einfach sagen, was jetzt (auf den ersten Blick) Gemeinsamkeiten sind und mit wem man sich vertragen wird. Und dazu kommt dann auch noch, dass das Zusammenspiel einerseits zwischen MBTI und dem persönlichen Hintergrund (Erfahrungen, Sozialisierung, Kultur, Zeit, Familie/Freunde ...), andererseits innerhalb des MBTIs (unterschiedlich trainierte Funktionen, "ungesunde" Versionen etc) so komplex ist, dass man einfach nicht fix voraussagen kann, mit wem man sich vertragen wird: Man kann von dem einen ENFP ur genervt sein, aber der andere ENFP ist seit Kindheit an der engste Freund. Man kann sogar Menschen mit dem selben MBTI wie man selbst einfach nicht mögen dafür mit vermeintlich "falschen" MBTIs jahrzentelang glücklich befreundet oder verheiratet sein.

Ernsthaft, Leute: Tendenzen hin oder her, der Einzelfall entscheidet.

Wir sind alle viel mehr als nur der MBTI.


Andere Menschen analysieren


Generell ist es leichter, je besser man die Person kennt.

Was man als Außenstehender am meisten wahrnimmt, sind die externalisierten Funktionen. Die internalisierten laufen ja im Kopf drin ab. Wenn man also auf der Arbeit einen Kollegen hat, der ganz eindeutig und ständig Ne verwendet, kann man sich noch nicht sicher sein, dass das auch seine dominante Funktion ist. Internalisierte Funktionen passieren im Kopf drin und sind schwerer herauszufinden, sie äußern sich erst im täglichen, intimeren Umgang miteinander. Und manchmal äußern sich Funktionen im Alltag auch (vermeintlich) ähnlich (Si und Ni kann zB leicht verwechselt werden). Die unterschiedlichsten MBTIs können das selbe Hobby haben - warum sie das Hobby haben und wie sie damit umgehen ist ausschlaggebend für den MBTI.

Wenn ich andere Leute analysiere, geh ich sowohl von der "einfachen Buchstabenversion", als auch von den in diesem Posting beschriebenen kognitiven Funktionen aus. Es sind ja einfach zwei Blickwinkel auf die selben Typen. Aber besser funktionierts schon mit den kognitiven Funktionen, bzw. sind die dann letztlich ausschlaggebend.
Mir persönlich hilft auch der Vergleich mit mir selbst und wie Menschen mit mir wechselwirken oder wir gegenseitig aufeinander reagieren und wo oft Missverständnisse oder auch blindtaubes Verstehen aufkommen.
Interessant wirds auch, wenn man beobachtet, welche Funktion am patschertsten angewendet wird - die kommt nämlich meist bei Stresssituationen zum Vorschein (viele Infos dazu im unten angeführten Buchtipp von Naomi Quenk).

Aufpassen muss man aber bei den vielen vielen Klischees, die im Netz kursieren. Der funkyMTBI-Blog korrigiert ständig Stereotype, also lesen und staunen und lernen :)
Trotzdem kann man verschiedene Typen durchaus an Lebensstil und Hobbies erkennen. Schau dir mal diese kurze Auflistung an.

Falls es dich aber beruhigt, ich hab noch nicht bei allen Menschen in meinem Umfeld herausgefunden, welcher MBTI sie sind. Teilweise hab ich sie auch einfach Tests machen lassen (vor allem damals wo das Thema noch ganz neu für mich war). Es gibt Leute, wo einen der Typ richtiggehend anspringt, und welche wo man sich nie 100% sicher ist. Es gibt auch nicht ganz so wenige Leute, die sich selbst falsch eingeschätzt haben und nach ein bisschen Lektüre draufkommen, Moment!
Da können, aber müssen keine Stereotype Schuld sein.

Vielleicht geht es dir aber bald genauso wie mir, dass du Menschen mit dem MBTI nicht nur besser verstehst, sondern sie auch besser wertschätzen kannst, für das was sie sind. Und das, was du bist, und du kannst.

Links


Du wirst es bemerkt haben, ich hab dazu einen Lieblingsblog: funky mbti fiction
Neben der kurzweiligen Analyse von Protagonisten in Filmen und Büchern werden viele Fragen zum Thema MBTI und kognitive Funktionen beantwortet. Klick dich auch mal durch die Navigationsleiste.
Es gibt natürlich auch ernsthaftere Lektüre irgendwo da draußen, aber ganz ehrlich: Dieser Blog macht so viel mehr Spaß.

Sehr lustig finde ich auch das Projekt hier: Wie die unterschiedlichen Typen in der Postapokalypse handeln. Natürlich (absichtlich) beinhart viele Klischees, aber genau das macht es ja so lustig zu lesen.

Nachtrag: Mittlerweile kann ich auch Bücher empfehlen:
Naomi Quenk: Was that really me? (Der Titel sagt es nicht, aber es geht darum, wie die MBTI-Typen mit Stress umgehen, wie sie aus Stresssituationen rausfinden und welche Arbeitsumgebung ihnen guttut. Enorm hilfreich, wenn du dir unsicher bei deinem Typ bist. Es ist fast gruselig wie die Sachen da drin stimmen... Und sehr hilfreich, um die einzelnen kognitiven Funktionen besser zu verstehen. Dieses Buch ist genial!)
Tieger & Barron-Tieger: Nurture by Nature (Der MBTI von Kindern, aber hilft auch beim Typisieren von anderen und mit dem Umgang mit anderen MBTI-Typen als deinem eigenen)

Und wer sich fragt, warum INFJs alle so geil auf MBTI sind - hier die Erklärung.


Na, alles klar? Oder doch zu viel Info auf einmal? Verrätst du mir deinen MBTI (sofern dus noch nicht getan hast)? 





22. November 2014

Hochzeitseinladungen gestalten (2)

Letztens hab ich euch erzählt, wie meine Inspirationen aus dem Netz ausgesehen haben. Nach der Recherche wurden dann fleißig "Prototypen" gebaut.
 

 Dazu hab ich mir eine Packung mit bunten Papieren gekauft, wo unsere Wunschfarben so ungefähr dabei waren. Und diese Papierknipser, die ich schon immer haben wollte! Herzchen, Blumen, Häschen, Randschnörkelknipser. Na gut, die Motivstanzer mit den Häschen sind mit ins Einkaufskörbchen gehüpft, weil niedlich. Auf der Hochzeit werden sie nichts zu suchen haben.


Man sieht, der Herz-Motivstanzer hat mich in seinen Bann gezogen. Mit dickerem Papier sieht das Ganze dann schon edler aus. Auf die Innenseite der Einladung soll ein gedruckter, zugeschittener Text geklebt werden.

Es war gar nicht leicht, das gerwünschte Format herauszufinden. Will man Kuverts benutzen, ist man davon etwas abhängig. Wir sparen uns die Kuverts, und übergeben die Einladung ohne.

Was man tun muss, damit die Einladung nicht aussieht wie für eine Erstkommunion, war auch ein großer Teil meiner Überlegungen. Ich glaube, nicht zu viele Motive, nicht zu viel Buntpapier. Edles, dickes Papier verwenden. Goldstift statt Filzstift.

Ob es mir gelungen ist, vom Erstkommunion-Design wegzukommen, könnt ihr dann im nächsten Beitrag beurteilen!

19. November 2014

Mit dem MBTI Menschen durchschauen (1)

Ich hab vor 1-2 Jahren was entdeckt, von dem ich ziemlich begeistert bin. Es hilft mir, mich selbst und andere besser zu verstehen. Warum jemand etwas tut, das ich nicht nachvollziehen kann. Oder warum ich in ähnlichen Situationen andere Entscheidungen treffe, als andere.
Ich bin so begeistert von dieser Hilfestellung, dass ich sie dir weitergeben möchte!

Es geht um die Myers-Briggs-Persönlichkeitstypen bzw. den Myers-Briggs-TypeIndicator, abgekürzt mit MBTI.
Das ist ein psychologisches Typensystem, das auf den kognitiven Funktionen von Carl Gustav Jung beruht und im englischsprachigen Raum recht beliebt und bekannt ist, im deutschsprachigen Raum leider gar nicht. Eingesetzt wird es gerne in der Paartherapie und bei Teamzusammenstellungen.

Es gibt beim MBTI 16 Persönlichkeitstypen, die sich jeweils aus einem Buchstabenkürzel (4 Buchstaben) zusammensetzen. Die Buchstaben stehen für Eigenschaften, zum Beispiel extrovertiert oder introvertiert.
Es gibt 4 gegensätzliche Eigenschaftenpaare, die jeweils eine Skala bilden. Zum Beispiel eben Extravertiert - Introvertiert. Jeder Mensch findet sich irgendwo auf dieser Skala wieder.

Die Buchstaben

Extravertiert oder introvertiert: E oder I

Extravertierte beziehen ihre Energie von außen, zB aus sozialer Interaktion. Sie könnten nach einer Party noch ewig weiterfeiern, weil ihnen die anderen Menschen so viel Energie geben. Sie haben meistens einen sehr großen Freundes- und Bekanntenkreis. Ihre Gedanken können sie am Besten "laut" und in Interaktion mit anderen ordnen.

Introvertierte beziehen ihre Energie von Innen, zB aus dem genüßlichen Alleinsein. Auch Introvertierte sind gern unter Menschen, aber es ermüdet sie. Ihre Batterien laden sie daher daheim auf der Couch oder mit einem Buch im Park auf. Sie haben meist einen eher kleinen, aber sehr beständigen und intimen Freundeskreis. Ihre Gedanken ordnen sie lieber im Kopf und teilen erst das Ergebnis laut mit. (Introvertiert heißt nicht, schüchtern! Schüchternheit ist die Angst vor sozialer Zurückweisung oder Demütigung. Es gibt auch schüchterne Extravertierte.)

Sensor oder iNtuitiver: S oder N

Sensors nehmen ihre Umwelt sehr genau wahr, kein Detail entgeht ihnen. Sie mögen konkrete und praktische Dinge.

iNtuitive (N, denn das I ist ja schon vergeben) mögen abstrakte, theoretische Dinge, Ideen und Konzepte, sie denken stark in Zusammenhängen.

Thinker oder Feeler: T oder F

Feeler beziehen in ihre Entscheidungen stark die eigenen Gefühle oder jene anderer Menschen mit ein bzw. in ihrem sozialen Umfeld allgemeingültige Moralvorstellungen. Zwischenmenschliche Beziehungen (auch auf der Arbeit) sehen sie gerne auf einer persönlicheren Basis. Das heißt aber nicht, dass sie gefühlsduselig oder irrational sind.

Thinker entscheiden zweckmäßiger und brauchen diese persönliche Basis nicht unbedingt (persönlicher Smalltalk mit Projektkollegen? Wozu?), mögen sie vielleicht auch nicht. Auch wenn sie viel besser darin sind, "harte" Entscheidungen zu treffen, haben Thinker natürlich genauso Gefühle wie Feeler.

Perceiver oder Judger: P oder J

Perceiver sind sehr spontane Menschen und sie mögen es, wenn alle Möglichkeiten vor ihnen liegen.
Judger planen sehr gerne, sind meist gut organisiert und mögen es, wenn eine Entscheidung gefallen ist.

Die Buchstabenkombinationen

Jeder Mensch tendiert also in eine der beiden Richtungen, ist also eher Perceiver oder Judger. Dadurch kann er sich dann ein Buchstabenquartett geben:
E oder I
S oder N
T oder F
P oder J

Da kommen dann solche Typenbezeichnungen raus: ENTJ oder ISTP usw.
Manchmal bekommen diese Typen auch Namen, wie "der Entertainer", unter denen man sich vielleicht mehr vorstellen kann, aber neutraler sind halt die Buchstaben.
Vermutlich kannst du dich und den einen oder anderen Mitmenschen da schon ein bisschen einordnen. Ich bin ein INFJ. (Links zu diversen Typenbeschreibungen findest du unten.)

Diese "Buchstaben" sind nicht statisch, sondern interagieren miteinander. Zum Beispiel sind extrovertierte Thinker (ExTx) oft wesentlich weniger extrovertiert als ihre Feeler-Kollegen (ExFx). Umgekehrt sind introvertierte Feeler (IxFx) oft ebenfalls weniger introvertiert als Thinker (IxTx) - oder wirken auf andere weniger introvertiert. Oder: Ein N, das eher in anderen Gedankensphären schwebt als ein down to earth S, das seine Umwelt genauer wahrnimmt, pfuscht gern in die Ordnungsliebe von J rein (kann sich skurril äußern, zB eine permanent chaotische Küche inmitten einer fast penibel ordentlichen Wohnung - *hust*). Du wirst im Netz über noch mehr Beispiele stolpern.
Die größten Gemeinsamkeiten haben übrigens die NFs, NTs, SPs und SJs jeweils miteinander. Meist findet man in seinem Freundeskreis auch vermehrt Typen aus der eigenen Gruppe. Die wenigsten Gemeinsamkeiten dürften zwischen iNtuitives und Sensors bestehen, wenn man sich die persönlichen Erfahrungen von Laien und Experten im Netz so durchliest - einfach weil die Kommunikation schwer ist. Allerdings steh ich persönlich offenbar ziemlich auf ISFJs und es gibt auch viele funktionierende Ehen zwischen S und N - das mit den angeblich kompatiblen und inkompatbilen Typen (liest man viel im Netz drüber) ist in jedem Einzelfall wohl anders zu bewerten, auch wenn es Tendenzen gibt. Zwei Menschen gleichen MBTI-Typens teilen sich vielleicht Denkmuster, Motivationen hinter Handlungen und ähnliches, aber trotzdem sind wir alle ja mehr als nur diese 4 Buchstaben ;).


Was mir am MBTI so gefällt

Für mich sendet dieses MBTI-Zeugs zwei wichtige Messages aus:
1) Es ist gut so, wie du bist. Jeder Typ hat Stärken und Schwächen, gemeinsam ergänzen wir uns und wenn einer der Typen wegfallen würde, hätten wir auf diesem Planeten ein ziemliches Problem (oder halt mehr als wir eh schon haben).
2) Man kommt nicht aus seiner Haut raus. Diese "Buchstaben" und ihre Ausprägungen sind angeboren. Natürlich kann man sein Verhalten anpassen und tut es situationsabhängig sowieso zu einem gewissen Grad, aber wenn man ein Leben gegen seinen Typ lebt, wird man krank. Deswegen ist es super, wenn wir uns selbst und andere besser verstehen - und daher uns selbst und andere so annehmen lernen, wie wir sind. Da gibt es gleich so viele zwischenmenschliche Probleme weniger (es hat schon einen Grund, warum die Amis das System in der Paartherapie anwenden!).

Ich hab zum Beispiel gelernt, dass ich in Wahrheit introvertiert bin (INFJ). Dadurch dass ich gern viel plapper und sehr leicht überall Anschluss finde, hat mich meine schüchterne Mutter (ISFJ) immer für eine Extravertierte gehalten. Ich habe auch immer versucht, extravertiert zu sein um dem Eindruck von anderen zu genügen, aber es hat nicht so wirklich geklappt. Ich hab immer gedacht, mit mir rennt was verkehrt, wenn ich mich immer schon so früh von Parties vertschüsst hab (meist unter dem Vorwand, müde zu sein) oder wenn ich anderen ihren großen Freundeskreis geneidet, aber selber nie einen hinbekommen hab. Als Introvertierte aber weiß ich jetzt, dass ich so sein darf. Dass ich tiefgehende, langjährige Freundschaften bevorzuge und verdammt nochmal keine Energie für einen riesigen Freundeskreis hab. Dass ich nach 4 Stunden Party "müde" sein darf und daheim dann doch noch bis um 3 im Netz häng oder lese - es sind schließlich zwei verschiedene "müde".
Ich versteh jetzt auch, dass meine Mutter als Sensor (ISFJ) einfach nicht anders kann, als ihre Reise in allen kleinsten Details vom Start bis zum Ende zu erzählen (ich als iNtuitive würde zuerst mal die Highlights erzählen und bei Nachfrage halt bestimmte Details. Zu viele Details ermüden mich). Oder dass mein Persiever-Vater (ESTP) eben nichts Erquickenderes findet, als einfach mal spontan am Wochenende die Haustüre zu versetzen (man kommt bei meinen Eltern jetzt durch einen anderen Raum ins Haus). Oder dass meiner ENFJ-Freundin allein daheim einfach wirklich die Decke auf den Kopf fällt, weil sie extravertiert ist und daher viele Menschen um sich braucht und auch viel Stimulation von außen, während ich mich auch stundenlang alleine "still beschäftigen" kann (und will) und mich zu viel Stimulation von außen sogar überfordert.
Ich genieße jetzt Menschen umso mehr und muss immer leise und liebevoll lachen, wenn sie sich gemäß ihres MBTIs verhalten :D

Ich persönlich finde es ja oft leichter, Menschen (sei es sich selbst oder andere) zu typisieren, wenn man mithilfe der kognitiven Funktionen ins Detail geht. Dazu mein Posting nächste Woche!


Links und Bücher

Tests
keirsey temperament sorter (geht auch auf Deutsch :) wenn du nur einen machen willst, nimm den)
humanmetrics
16personalities
celebritytypes

Disclaimer: Tests sind für den ersten Eindruck. Das Ergebnis muss nicht stimmen, oft müssen noch 1-2 Buchstaben "umgedreht" werden. Wenn du beim Lesen von deiner Typenbeschreibung das Gefühl hast, der erste Test hat den Kern noch nicht ganz erwischt: Lies mal die "Nachbar"-Typen (bei einem ENTJ zB ENTP, ESTJ, ENFJ etc.), du kannst auch die anderen Tests noch machen (evtl. auch öfter). Außerdem extrem hilfreich dabei wie gesagt: die kognitiven Funktionen im nächsten Posting.
Disclaimer2: Nimm dir für die englischen Tests ein Wörterbuch, wenn du dir bei einem Wort nicht 100% sicher bist, was es bedeutet!

Typenbeschreibungen
16personalities
personality junkie (hat auch einen Test)
alfredgessl.at/ (deutschsprachige, aber schon lange nicht mehr upgedatete Seite (und ein bisschen... retro) von einem MBTI-Laien. Ein bisschen verwirrend, weil andere Typenbezeichnungen verwendet werden. Aber: auf Deutsch und v.a. auch Beziehungen zwischen Typen (Eltern-Kind, Partner).)
Du findest weitere Beschreibungen, wenn du das jeweilige Buchstabenkürzel googelst

Foren
typology central
personality cafe

Bücher
David Keirsey: Please Understand Me II: Temperament, Character, Intelligence (nur engl. verfügbar)
David Keirsey: Versteh mich bitte (die deutsche Version von der veralteten Ausgabe vom oben genannten Buch)
Stefanie Stahl, Melanie Alt: So bin ich eben! Erkenne dich selbst und andere (unterhaltsame Einführung für Komplettneulinge, die sich noch nicht durchs Netz wühlen wollen. Gibts sicher auch in deiner Bibliothek!)


Was hältst du von dem Thema? Hast du schon davon gehört? Und ich bin ja so furchtbar neugierig: welcher Typ bist du?



PS: Hier gehts weiter zu Teil2!







12. November 2014

Malkasten

Hoppla. Da war noch was. Schminksachen gehören ja auch zur Kosmetik...

Ich habs ja nicht so mit Schminken. In der Früh draufmalen und am Abend wieder runterkratzen, dazwischen höllisch aufpassen, dass nix verschmiert und trotzdem sieht man abends aus wie ein Panda auf Meth. Was ich in meiner Goth-Zeit bei dm und MAC an Geld gelassen hab geht eh auf keine Kuhhaut. (Wobei ich im Vergleich zu den heutigen Schülerinnen/Erstsemestrigen sicher nur einen winzigen Bruchteil an Geburtstagsgeld verprasst hab.) Aber keine Eyeshadowbase (das war damals voll das neuartige Produkt! Himmel bin ich alt!) hat den abendlichen Methpandaeffekt verhindern können.
Ich schau mir ja immer furchbar gerne Makeupvideos auf Youtube an. Ich bestaune nicht nur das Können der Damen (und Herren), ich rechne auch mit, wie viel ihr Gesicht grade kostet und wie viele Produkte und Hilfsmittel (Pinsel etc.) sie brauchen (meist so 30-50 Produkte/Hilfsmittel für schlappe 500-800€). Meistens komme ich am Ende zum Schluss, dass mir persönlich die Dame in der Vorher-Einstellung bis hin zu den ersten 3 Produkten sympathischer ausgeschaut hat. Mit Ausnahme von extremen Makeups wie Goth oder Burlesque oder so, aber das seh ich auch viel mehr als Kunstwerk und weniger für Alltag.

Meine persönliche Einstellung zur Gesichtsbemalung ist also: Wozu?
Und das sieht man auch in meinen Produkten:

Und nicht mal täglich oder so. Eigentlich nicht mal wöchentlich. Monatlich? Man weiß es nicht.

Das im weißen Tiegel ist übrigens mein kleines Wunderwuzzi, die Babylove Brustwarzensalbe. Lippenpflege, Lipgloss, Ellbogenschutz, rissige Füße. Ich kenne viele, die sie auch zur Haarspitzenpflege verwenden. Meine Schwester hat sie sogar während der Stillzeit für ihre Brustwarzen verwendet (Fnafnaaa)!
(Weil die Metalltube von der Salbe unterwegs immer Löcher bekommt, hab ich sie umgefüllt, obwohl es immer so entzückend irritierte Blicke gegeben hat.)

Vielleicht könnte ich da auch mal was verschenken. Aber irgendwie ist das ein Bereich, der mir ziemlich wurscht ist.

Wie stehst du zum Schminken? Hast du auch ein Wunderwuzzi? Was sind deine Bereiche, die zwar ein Ausmisten vertragen könnten, es dir aber doch irgendwie wurscht ist?

5. November 2014

materialfehler braucht auf (Kosmetik und Essen)

Hmm. Oktober vorbei... Es wird vielleicht Zeit für ein 3-Monats-Fazit!

Wie man hier nachlesen kann, ist es mir eigentlich unbegreiflich, wie ich es geschafft habe, so viel Kosmetikzeug anzuhäufen. Andererseits habe ich ja letzte Woche mein Leid zum Thema Vorräte geklagt.

Nach 3 Monaten optisch - 40%. Da geht doch was!


Ich wollte mich ja ein bisschen erziehen und mich zwingen, alles schön brav aufzubrauchen und nicht wieder alles verkaufen und verschenken, aber das hat nicht ganz geklappt. Es gibt doch Bereiche, wo stures Aufbrauchen einfach nicht sinnvoll ist:

* Haarbalsam. Meine Haare haben a) ein Überpflegungsproblem und b) enorm an Länge verloren, wodurch sogar in ihrer Leichtigkeit passende Spülungen obsolet wurden. Das sind vom oberen Bild 9 Flaschen, die verkauft und verschenkt wurden.

* Rohstoffe. Die halten ja auch nicht ewig und ich hab feststellen müssen, dass ich sowieso nur Seife siede (was max. jedes Jahr notwendig ist), Deocreme herstelle (dito) und ein gekauftes günstiges Feuchtigkeitsserum mit meinem liebsten Niacinamid pimpe. Da reicht zeitnahes Besorgen - es sind noch ein paar Flascherln und Pulverln übrig, die ich an die Pantscherin bringen muss, bevor sie gammlig werden.

* Haarseife. Die Tatsache, dass Seife durch Lagerung milder wird, beißt sich mit meinem Überpflegungsproblem. Zum Händewaschen sind die Seifen aber viel zu schade (viele teure Bioöle) bzw. für den Körper zu wenig pflegend, also hab ich sie lieber gegen Rohstoffkosten an Bekannte verkauft.


Jetzt bin ich immerhin auf einer Basis, wo ich wirklich (fast) alles selbst aufbrauchen kann.

Und ich hab jetzt hoffentlich endlich mal draus gelernt. Auch beim Futter. Da hab ich jetzt leider keine Vorher/Nachher-Bilder für euch, aber ich habe mittlerweile die

  • 6 Nudelsorten auf 2 (Normalo-Spaghetti und Vollkorn-Penne) 
  • 3 Mehlsorten auf 1 (Vollkorndinkelmehl)
  • 4 Zuckersachen auf 2 (brauner Zucker und Ahornsirup) usw. 

reduzieren können.
Ironischerweise ist meine Lust auf Kochen direkt proportional mit dem leerer Werden der Küche gestiegen haha! Ich habe mittlerweile sogar nach über 7 Jahren unregelmäßigen Bezugs meine Gemüsekiste (die im Link ist die von der Luni) gekündigt, weil mir das Konzept leider doch zu viel ist und mir aus Überforderung immer wieder was gammlig geworden ist (hab ja eh 2 Biomärkte ums Eck).
Ich bin guter Dinge, dass ichs jetzt geschnallt hab und auch in diesem Bereich endlich zur Ruhe komme.


Mein Aufbrauchziel für Kosmetik sieht übrigens so aus:


1-2 Schampoos, 1 Gesichtsreiniger, 1 Gesichtscreme (abgebildet sind die drei "Zutaten"), 1 Deo(creme), 1 Körperbutter, Zahnpasta, Haarseife, Körper/Handseife. Ein kleiner Seifenvorrat und ein paar Rohstoffreste sind ja unumgänglich, aber das im Bild wäre also insgesamt das Zeug, was ich auch jetzt tatsächlich verwende.




Sollte daher eigentlich automatisch zu erreichen sein. Ich finds ja immer noch absurd, dass ich so eine Sammlung produziert hab, wo ich doch eigentlich so wirklich keine Kosmetik-Tante bin.

Zum Glück sind Kosmetik und Essen die einzigen Bereiche, wo sich bei mir was unerwünscht ansammelt. Welche sind das bei dir?

1. November 2014

Hochzeitseinaldungen gestalten (1)

Endlich hab ich das Papier bestellt, das wir für die Einladungen verwenden werden!! Ich bin ganz aufgeregt und auch etwas nervös, weil ich das Papier noch nie in Natura gesehen habe. Hoffentlich werden meine Erwartungen erfüllt!

Bei der Gestaltung der Einladungen hat mein Zukünftiger mir ziemlich freie Hand gelassen. Ich habe festgestellt, dass es ziemlich teuer werden kann, Einladungen fertig zu bestellen. Auch sind die Drucke angeblich oft nicht so schön wie auf dem Bildschirm. Weil ich eh eine computerbegabte Basteltante bin, hab ich mich daran gemacht, das Internet nach Ideen zu durchsuchen.

Quelle: http://amiblackwelder.blogspot.co.at
 Die Royals, sind sie nicht süß? Wäre es ein Bild von uns, würde ich die Einladung nicht mehr so toll finden.

Quelle: http://www.printandcopybox.de
Oh, ich liebe diese Farben!! Aber ansonsten spricht mich die Gestaltung nicht besonders an.

Quelle: http://sos-scrap-und-so.blogspot.co.at
Mir gefällt die Schleife und der Prägekarton.
Quelle: http://www.weddix.de
Wieder eine Schleife! Hier finde ich außerdem ganz toll, dass man die Einladung zu beiden Seiten auffalten kann.

Ich fasse also zusammen:
  • Schleifchen
  • grün & pink
  • Prägekarton
  • Seitenflügel

Vor der Papierbestellung habe ich aus vorhandenem Bastelmaterial schon ein paar Prototypen gebaut. So genau weiß ich allerdings noch immer nicht, wie die Papeterie endgültig aussehen wird. Weil ich Motivstanzer so toll finde, besitze ich jetzt ein paar, mit denen ich die Einladungen zusätzlich verschönern kann.

Für die Gestaltung des Innentextes werde ich mit dem kostenlosen Grafikprogramm GIMP2 arbeiten. Das umfasst viele Funktionen ähnlich Photoshop, ist aber wie gesagt frei zu lizenzieren. Online findet man jede Menge Erweiterungen, so wie diese Brushes, die ich gern für die Einladungen verwenden würde. Hier kann man sich obendrein hübsche Schriftarten kostenlos herunter laden.

29. Oktober 2014

Vorräte und Ausmisten tanzen im Kreis

Ich: Hallo, ich heiße materialfehler und habe ein kleines Problem mit Vorräten.
Gruppe: Hallo, materialfehler!

Ich habs ja schon seit einigen Jahren mit dem Minimalismus, und vorher eigentlich auch schon. Da gibts viele Gründe, zum Beispiel meine Überforderung mit zu viel Auswahl (hirnblubb vorm Marmeladenregal stehen) oder dass ich einfach gern viel Platz hab.

In regelmäßigen Abständen bilde ich mir jedoch ein, dass Vorräte mein Leben vereinfachen.

  • Durch Vorräte muss ich weniger oft einkaufen gehen.
  • Wenn ich bei jedem Einkauf zusätzlich Zeugs kaufe, das nicht am Zettel steht, lässt sich dieses Problem auch reduzieren, indem man die Zahl der Einkäufe reduziert.
  • Größere Packungen sind nachhaltiger.
  • Ich habe einen Speisekammernfetisch. Hübsche Aufbewahrungsgläser mit Nudeln, Mehl, Getreide, eingemachtem Obst und Gemüse, Marmelade, Hülsenfrüchte, Kekse, Nüsse, Kräuter, Tee, Gewürze, ...
  • der -10% Gutschein vom dm zahlt sich bei einem großen Einkauf natürlich so richtig aus (ich kauf dort hauptsächlich Lebensmittel)
  • Unterschwellige, etwas irrationale Sorge, dass ich als Innenstadtkind, das noch nicht mal einen Balkon hat, bei einem Zusammenbruch der Wirtschaft gleich als erste verhunger (Danke liebe panikmachende Autarkie-Seiten im Netz!). Nicht lachen!


Das Ergebnis sind dann 2kg Haferflocken, 2kg Hirse und 2kg Buchweizen in einem 1,5 Personenhaushalt, in dem die halbe Person a) nicht frühstückt und b) meinen Frühstücksgatsch voll abartig findet - und wo die ganze Person in letzter Zeit dann doch viel lieber Vollkorntoast mit Mandelmus und Bananenscheiben oder mit Bohnenaufstrich und Paprikastreifen zum Frühstück isst.
Oder: braunen Zucker, Birkenzucker, Stevia, Ahornsirup, Agavensirup und Honig. In einem Haushalt, wo fast nie gebacken wird und auch sonst irgendwie kein Zuckerzeug verbraucht wird. Von meinen roten Linsen, Berglinsen, schwarzen Linsen, Kichererbsen ganz, Kichererbsen halbiert, Käferbohnen, Kidneybohnen möchte ich eigentlich lieber schweigen. Zumal mein Appetit sich sowieso nie nach den Einweichzeiten richten will und ich dann erst wieder mit halbverhungertem starren Blick kurz vor Ladenschluss mit Dosenkichererbsen bei der Kassa steh.
Bei Kosmetik ist es ähnlich. Experimente und Prozente und realitätsferner Enthusiasmus. Zwei Haushalte zu haben ist da auch nicht hilfreich (der Moment wenn du beim Freund das Badezimmerkastl aufmachst, um *schielt nach links* *schielt nach rechts* eine von deinen gehamsterten Flaschen dort reinzustellen, weil du geglaubt hast, da ist nix mehr und feststellst: verdammte Scheiße, warum hab ich hier FÜNF HALBVOLLE SCHAMPOOS STEHEN?!).

Wie du siehst, gibts da ein kleines Problem im Vorratsschrank-Realitäts-Kontinuum.
Ich fühle mich von zu viel Vorräten dann wieder erdrückt und irgendwie gelähmt. Und schon geht das fröhliche verkaufen, an Freunde verteilen und im Haus aussetzen wieder von vorne los. Und das spart mir echt kein Geld, obwohl das eine der ursprünglichen Intentionen war...

Das läuft dann immer so ab:

  • Zeug nervt. Ausmisten. Verschenken.
  • Ruhe genießen.
  • eingebildete Sparsamkeit: Hamstern.
  • mit Genuss Vorratsschrank einräumen
  • zunehmende Unruhe
  • nervt
  • ausmisten
  • Ruhe.
  • Angst vorm totalen Atomkrieg
  • hamstern
  • Vorratsschrank bestaunen
  • Überforderung
  • NERVT
  • ...

Gehts dir auch so? Oder hast du ein anderes dreckiges Minimalistengeheimnis?


25. Oktober 2014

Die ersten Eckdaten für die Hochzeit

Wenn man sich entschließt zu heiraten, sollte man ein paar Dinge so schnell wie möglich abklären. Obwohl wir eine Vorbereitungszeit von insgesamt fast einem Jahr zur Verfügung haben, hat es mich sehr überrascht, dass viele Locations und Dienstleister schon ausgebucht waren.
Möchte man eine Hochzeit in einem kürzeren Zeitraum aufstellen, muss man wirklich Glück haben und flink sein - oder einfach flexibel.

1. Der Termin


Legt möglichst bald den Zeitraum fest, in dem ihr heiraten möchtet. Liebt ihr den Herbst, oder soll noch der Frühling sprießen, wenn ihr euch das Ja-Wort gebt? Oder doch lieber im Sommer? Wünscht ihr euch eine spezielle Vegetation auf euren Hochzeitsbildern? Lenja von Waldelfentraum hat zum Beispiel wunderschöne Bilder im Weizenfeld machen lassen. Natürlich spielen auch berufliche und private Pläne mit.
Sobald ihr wisst, wann der große Tag statt finden soll, fragt nach freien Terminen beim Standesamt und/oder der Kirche!

Hier werden wir nächstes Jahr getraut
Unsere Hochzeit wird Ende des nächsten Sommers stattfinden, hauptsächlich aus eben genannten beruflichen Gründen. Wir heiraten in der Kirche unseres gemeinsamen Herkunftortes. Das Standesamt haben wir einen Tag vorher festgesetzt und werden dort im kleinen Kreise unsere Unterschriften tätigen.


2. Die Location für das Fest


Mit den passenden Terminen stellt ihr dann schnellstmöglich Anfragen an den Locations, die euch interessieren. Noch keine Idee? Fragt Bekannte, wo sie geheiratet haben oder letztes Jahr eingeladen waren, lasst euch Bilder zeigen, vielleicht habt ihr Glück und es findet gerade eine Hochzeitsmesse in der Nähe statt. Sucht im Internet!

Wir haben uns überlegt, dass wir kein Catering organisieren möchten, sondern lieber in einem Gasthaus feiern. Es sollte in der Nähe sein und eine Bühne für die Band haben. Toll fand ich, dass das Gasthaus unserer Wahl Parkettboden hat und einen lauschigen kleinen Innenhof mit Weinlaube, den man bei schönem Wetter mitbenutzen kann.

Vielleicht habt ihr auch einen speziellen Wunsch, was das Essen betrifft. Wir haben uns ausnahmsweise für klassische Hausmannskost entschieden, weil sich unsere Gäste wohl fühlen sollen. Mit einem Rohkostbuffet oder Gemüseeintöpfen hätten wir die große Mehrheit wohl sehr vor den Kopf gestoßen.

Manche wünschen sich ein spezielles Ambiente, das auch einen tollen Hintergrund für die Bilder von der Feier abgibt. Ganz toll machen sich da Burgen und Schlösser, in denen man feiern kann. Allerdings kann es da etwas teurer werden. Glücklicherweise haben wir eine Burg in der Nähe, auf der wir die klassischen gestellten Fotos vom Brautpaar machen lassen können.


3. Die Band


Auch die guten Hochzeitsbands sind rasch ausgebucht. Nach meiner Erfahrung möchten viele schon im Winter vor der nächsten Hochzeitssaison Bescheid wissen.

Überlegt euch, was ihr hören möchtet. Wollt ihr entspannten Jazz, oder Musik die die Leute auf die Tanzfläche bringt? Wie seid ihr und eure Gäste so drauf? Soll die Band auch Spiele mit dem Publikum veranstalten? Steht ihr auf die neuesten Hits aus den Charts? Oder lieber etwas ländlicher mit Walzer, Polka und Schunkelmusik?

Vielleicht ist man auch am Besten mit einem DJ beraten. Ein Vorteil wäre ein viel breiteres Spektrum an musikalischen Möglichkeiten.

Mundpropaganda ist die beste Werbung. Fragt nach dem nächsten Auftritt der Bands, und ob ihr vorbei schauen könnt, um zuzuhören. Klärt ab, wie viele Stunden die Gruppe spielen wird, und ob ihr noch eigene Musikwünsche einbringen könnt, die sie einstudieren sollen. Fragt ob die Musiker mit der gewählten Location bereits vertraut sind und wissen, wo sie ihr Zeugs aufstellen können.

Damit hättet ihr dann die heilige Dreifaltigkeit der Hochzeitsfeier beisammen. Natürlich sind zum Beispiel viele Fotografen auch schnell ausgebucht, aber ich denke dass man auf jeden Fall auch später noch einen fähigen Fotografen engagieren kann.

***

Eines noch: Ich möchte euch zur Flexibilität raten. Klar soll das Fest so sein wir ihr es euch wünscht. Ich würde aber nicht unendlich viel Zeit und Geld für die Organisation aufwenden. Es ist einfacher, wenn man sich nicht zu sehr auf eine Location versteift. Im Endeffekt tragen alle Gäste gemeinsam zu einer gelungenen Feier bei, da wird das Ambiente wieder Nebensache.

21. Oktober 2014

Farbtypen: Draping-Alternative mit Gimp

Zu guter Letzt wollte ich noch eine Alternative zum Spiegeldraping zeigen: Ich nenne es Gimp-Draping.
Anstatt sich Tücher unter die Nase zu halten, macht man ein gutes Foto unter den beschriebenen neutralen Bedinungen, ladet es in Photoshop oder Gimp und malt dann den Hintergrund mit strategischen Farben an. Das ersetzt kein Spiegeldraping, kann aber zusätzliche Informationen oder erste Hinweise geben.

Hier gibt es die jeweils typischsten Farben jedes der 12 Farbtypen, die du dir mit der Pipettenfunktion holst und als Hintergrund um dein Gesicht malst. Das Ergebnis kann dann (auszugsweise) so aussehen:

Hier habe ich anhand dieser Farbentrios True Winter, True Spring, True Summer und Deep Autumn gedraped. Die Katze ist von wikipedia.

Diese Katze sollte sich dringend mal Deep Autumn anschauen, aber generell die Herbste und Frühlinge. Winter und Sommer kann man fix ausschließen.

Wichtig bei diesem Gimp-Draping: Es müssen alle drei Farben der Saison passend sein, sonst gilts nicht.

Natürlich ist das nur ein lahmer Ersatz für ein Spiegeldraping und nicht als einzige Methode zu verwenden, aber der Vorteil ist, dass die Farben fürs Draping fix vorgegeben sind (derweil kein Gesuche nach der verdammten warm-soften Farbe die man noch bräuchte) und es mit jeweils 3 Farben übersichtlich bleibt. Man kann daher auch getrost gleich mal alle 12 Saisonen ums Gesicht malen.

Die letzte Alternative, die mir einfällt: Wenn alle Stricke reißen und man auch nach ein paar Wochen immer noch verwirrt ist, kann man immer noch für 100-200€ eine Farbberatung aufsuchen (Vorsicht: viele verwenden nur das 4er System!). Der Preis ist gar nicht mehr so happig, wenn man überlegt, wie schnell man den Betrag auch durch nicht oder nur durch starken Wertverlust wiederverkaufbare Fehlkäufe verbraten hat. Manchen Leuten ist der persönliche Seelenfrieden durch eine quick'n'dirty Beratung für 2h am Samstag Nachmittag und die danach sich erleichtert seufzend ausbreitende Ruhe im Kleiderschrank halt die 150 Eier voll wert.


Welchen Farbtyp hat dein Haustier?

Die anderen Postings zum Thema Farbtypen findest du hier.

PS: Das war erstmal der letzte Beitrag zum Thema Kleiderschrank. Die nächsten Themen werden beim Schreiben mehr Zeit beanspruchen, als ich derzeit für den Blog zur Verfügung habe.

19. Oktober 2014

Farbtypen: Wie man sich selbst "draped" (3)

Und weiter gehts! Wir haben die Temperatur, wir haben die Sättigung. Für einige ist es hiermit erledigt, wie zum Beispiel mich (ein klarer, kalter Farbtyp). Für viele geht es aber noch weiter, weil sie nicht so wirklich eindeutig warm oder kalt sind. Oder weil noch ein weiteres Feintuning gewünscht wird.

3. Untertypen


Menschen sind ja immer so individuell und oft nicht im 4er System (F/S/H/W) unterzubringen. Es gibt nämlich Mischtypen. 

Wir erinnern uns: Das 4er System hat eine fixe Reihenfolge/Gewichtung an Farbeigenschaften. Das wichtigste ist die Temperatur, und das zweitwichtigste die Sättigung. Daraus ergeben sich die 4 Farbtypen Frühling (warm+klar), Sommer (kalt+gedämpft), Herbst (warm+gedämpft), Winter (kalt+klar). Daran fix gebunden ist die Helligkeit (Frühling und Sommer sind hell, Herbst und Winter sind dunkel).
Was ist aber, wenn die Temperatur gar nicht das Ausschlaggebende ist, weil man einen neutrale(re)n Teint hat? Sondern an erster Stelle die Sättigung (klar/gedämpft) oder die Helligkeit (hell/dunkel) stehen?

Dann springt das 12er System ein, das der Menschheit Mischtypen zugesteht. Zum Beispiel eine Mischung aus Sommer und Herbst (wenn "gedämpft" das wichtigste Kriterium ist, zB) oder aus Winter und Frühling (klar) oder Herbst-Winter oder Frühling-Sommer.
Weil Menschen im Normalfall keine exakten 50/50-Mischungen, sondern eher Tendenzwesen sind, hat es sich offenbar bewährt, diese Mischtypen aufzuteilen: Man hat eine Basisjahreszeit, kippt aber in eine benachbarte. Wenn ein Basistyp in einen benachbarten Basistypen kippt, verstärken sich Eigenschaften oder sie schwächen sich ab. (Siehe auch die bereits verlinkte Erklärung auf Truth is Beauty)
Ein Sommertyp kann zum Beispiel in den Herbst kippen. Beide Jahreszeiten sind gedämpft, also verstärkt sich das und die Farben werden noch softer. Die kühle Temperatur vom Sommer wird jedoch vom Herbst ein bisschen angewärmt, und dadurch neutraler. Da die Temperatur bei diesem Typen nicht mehr so ausschlaggebend ist, die Sättigung jedoch schon, die Farben also primär sehr gedämpft sein müssen, bekommt er ein "Soft" vorangestellt. 
Ein Deep Winter dagegen ist ein Winter, der in den Herbst kippt. Die Farben werden einen Ticken weniger klar und einen Ticken weniger kühl und ihm stehen auch ein paar Herbstfarben. Beide Jahreszeiten sind dunkel, und somit werden die Farben die einem super stehen noch dünkler und intensiver.
Treffen Sommer (hell) und Frühling (hell) aufeinander, werden sie noch heller: Light. Winter (klar) und Frühling (klar) werden dagegen noch klarer (Bright/Clear).

Bist du mitgekommen? Vielleicht veranschaulicht dieses Farbrad von 12blueprints die Zusammenhänge:


Quelle
Siehst du? True Winter ist der Nachbar von Bright Winter ist der Nachbar von Bright Spring...

Es gibt also Typen, wo es wichtiger ist, dass die Farben dunkel und satt sind (Deep/Dark), leuchtend und klar (Bright/Clear), hell und zart (Light) oder sanft (Soft). Nicht (primär), ob die Farben warm oder kalt sind. Sie ergänzen die 4 "Basis-"Typen, deren primäres Merkmal die Temperatur ist (Warm / Cool bzw. True).
Die so entstandenen Typen heißen also: Bright/Clear Spring, True/Warm Spring, Light Spring, Light Summer, True/Cool Summer, Soft Summer, Soft Autumn, True/Warm Autumn, Deep/Dark Autumn, Deep/Dark Winter, True/Cool Winter und Bright/Clear Winter. Das ist das 12er Farbtypensystem.
Hier findest du einen Überblick über die dazugehörigen Farbpaletten.

Wie du jetzt am Besten austestest, welcher dieser 12 Typen du bist?

Du hast ja schon durch die vorhergehenden Schritte herausgefunden, ob du eine kühle oder warme Basis hast (dann steht dir Gold oder Silber doch einen Ticken besser) und/oder ob dir klare oder gedämpfte Farben besser stehen. Auch hier geht es wieder ums Draping und für die jeweiligen Farben lässt du dich am Besten von pinterest inspirieren - du kommst leider nicht drum herum, dein Auge zu schulen und dazu möglichst oft/lange in Farbtypenblogs und Pinterest zu hängen...

Du kommst vermutlich aus verschiedenen Gründen zu Schritt 3:

Du konntest dich zwischen Gold und Silber bzw. Fuchsia und Rost nicht so recht entscheiden.

Die Vermutung liegt nahe, dass du eine neutrale Jahreszeit bist.
Du konntest sicher schon feststellen, ob du klare oder gedämpfte Farben besser tragen kannst. Da kommt jetzt eine weitere Komponente dazu, nämlich die Helligkeit:
  • Stehen dir klare und helle/zarte Farben, schau dir die Light Typen genauer an.
  • Klar und (eher dunkel): Bright/Clear
  • Gedämpfte, helle Farben: Soft
  • Gedämpfte, dunkle Farben: Deep/Dark
(Links zu den dazugehörigen Farbbeispielen habe ich oben schon gezeigt)

Das kann dir schon Info genug sein, aber du kannst in einem nächsten Schritt noch austesten, auf welche Hälfte dieser Mischtypen du fällst. Das kann dir leicht fallen, meist ist es aber ein bisschen tricky und kann etwas dauern. Es muss wie gesagt auch nicht unbedingt nötig sein, denn ich finde ja wie gesagt, dass man diese Werkzeuge nur so weit anwendet, wie sie einem wirklich helfen und noch nicht in den Wahnsinn treiben ;) Es kann sein, dass dir genügt, zu wissen, ob du warme oder kalte Farben tragen kannst. Oder das 4er System genügt dir, oder die groben Mischtypen. Oder du willst es ganz ganz genau wissen.

Mischtypen unterscheiden
Da diese Mischtypen ja eigentlich Untertypen der Schirmkategorie sind, gibt es auch Unterschiede. Ein Deep Winter kippt zwar in den Herbst, bleibt aber trotzdem in seiner Basis ein Winter und daher unterm Strich immer noch kühler als ein Deep Autumn, ihm steht daher Silber trotzdem oft doch einen Ticken besser als Gold.
Die Unterschiede kann man sehen lernen, vielleicht helfen dir dabei diese Links:
Generell: klick klick klick
Deep: Winter (klick klick klick klick klick klick), Autumn (klick klick klick klick klick klick)
Bright: Winter (klick klick klick klick klick klick), Spring (klick klick klick klick klick)
Light: Spring (klick klick klick klick klick klick), Summer (klick klick klick klick klick klick)
Soft: Summer (klick klick klick klick klick klick), Autumn (klick klick klick klick klick)

Kannst du schon die feinen Unterschiede erkennen? Anfangs ist es vielleicht etwas erschlagend, aber mit der Zeit hat mans heraußen :)

Man kann auch versuchen, mit besten und Anti-Farben herumzutesten:
Hier etwa eine Liste der typischsten Farben für jede Jahreszeit.
Eine andere Möglichkeit sind die Antifarben. Eine Übersicht findet man in diesen Paletten, geordnet nach den Schirmkategorien Frühling, Sommer, Herbst, Winter (Beispiel nur für die Antifarben. Die Promis zB sind teilweise falsch zugeordnet).

Du hast zwar deine Schirmkategorie gefunden, hast aber das Gefühl, dass dir bestimmte Farben deiner Palette besser stehen als andere

Hier muss man aufpassen. Wie ich bereits vor ein paar Tagen in einem Kommentar geantwortet habe, muss das noch nicht heißen, dass man tatsächlich in einer bestimmten Unterkategorie besser aufgehoben ist.
Jeder Mensch wird sich sein persönliches Eckerl in der ihm zugewiesenen Palette suchen. Sei es nach Geschmack, oder sei es tatsächlich so, dass einem gewisse Farben doch gar nicht soooo super stehen. In jeder Palette gibt es hellere, dunklere, intensivere, sanftere, fröhlichere, schlichtere... Farben. 
Ich bin ein True Winter und mir stehen die hellen Farben meiner Palette nicht so wirklich. Sie mögen noch so klar und eisig sein, nein. Mein Eck sind die knalligeren und fröhlicheren Farben. Macht mich das zu einem Bright Winter? Nein. Denn Neon überstrahlt mich dann doch und Orange ist fürchterlich an mir. Meine Freundin N ist auch ein True Winter und sie mag die dunkleren, düsteren Farben an ihr, die schon direkt an Deep Winter erinnern. Macht sie das zu einem Deep Winter? Nö, denn Orange ist genauso pfui an ihr wie an mir.

Es ist trotzdem eine gute Idee, die beiden Untertypen deiner Saison zu testen!
Ein (vermeintlicher) True Spring, der findet dass ihn die Farben oft erschlagen, sollte sich den Light Spring anschauen. Findet er, dass er erstaunlich knallig gehen kann und das auch braucht, sogar Schwarz ungewöhnlich gut ausbalanciert, den Bright Spring. Wie hell oder dunkel, wie zart oder knallig kannst du gehen?
Ein (vermeintlicher) True Summer, der findet dass ihm die besonders soften Farben der Palette am Besten stehen, könnte auch ein Soft Summer sein. Wenn es jedoch viele Farben gibt, die doch irgendwie zu dunkel oder zu sanft/graustichig sind, könnte der Light Summer des Rätsels Lösung sein. Wie sanft/pudrig (mit Grau aufgehellt) und wie zart/klar (mit Weiß aufgehellt) kannst du gehen?
Ein (vermeintlicher) True Autumn, der sich in den dünkelsten Farben der Palette am Wohlsten fühlt und erstaunlich glaubwürdig Schwarz trägt, kann mal in den Deep Autumn reinschnuppern. Bei den helleren und sanfteren Farben in den Soft Autumn. Wie hell/dunkel sanft/intensiv kannst du gehen?
Ein (vermeintlicher) True Winter, der am liebsten die dünkelsten und dustersten Farben trägt oder sich magisch zu gewürzigeren Tönen hingezogen fühlt, kann mal den Deep Winter testen. Und wer besonders die knalligen Farben an sich mag, schnuppert mal in den Bright Winter rein. Wie ruhig oder neon kannst du gehen?

Und nicht vergessen: Die Untertypen sind eigentlich Mischtypen, und wenn dir nur eine Art von Metall (Gold oder Silber) steht, bleibst du trotz deinem Eckerl eine True Season. Schau dir auch die oben bei den Mischtypen verlinkten Sachen an, um dein Auge zu schulen.



Es gibt neben den vielen anschaulichen Bildern der unzähligen pinterest boards (Vorsicht im Detail, manchmal sind einzelne Farben oder Promis falsch eingeordnet!) auch einige gute Seiten zu diesem Thema:

truth is beauty - ist wirklich eine meiner liebsten Seiten zu dem Thema (wie du gemerkt hast), weil man unter "blog", aber auch in der Leiste unter den einzelnen Typen sehr viele anschauliche Beispiele bekommt, die einem anhand von Stars zeigen, wie richtige und falsche Farben an einem wirken können.

12blueprints - der Blog einer etablierten Farbtypberaterin. Lange und eher philosophische Beiträge, die einem aber viele Zusammenhänge erklären.

prettyyourworld - die Webpräsenz einer anderen Farbtypberaterin. Auch hier gibt es Anschauungsmaterial, aber eher weniger Text. Nicht verwirren lassen, das 16er Farbtypensystem ist eine Erweiterung vom 12er (12er System + 4 zusätzlich Typen), aber es gibt leider noch viel zu wenig Infos darüber im Netz, deswegen spreche ich es hier auch nicht an.

Into mind - einer meiner Lieblingsblogs zum Thema Wardrobe Building hat einen dreiteiligen Beitrag zum Thema.

Beautyjunkies - In diesem Forum zB gibt es einen öffentlich einsichtigen Farbtypenthread, wo scheinbar auch bei der Typenbestimmung geholfen wird. Jedenfalls sind in den ersten Postings sehr viele gute Infos und auch Videos zu finden.

Wer auf Facebook ist, sollte auch mal nach Farbtyp-Gruppen suchen (ich weiß leider nicht, wie die jeweils heißen).

Nachtrag: besonders anschauliche und akkurate Pinterestboards macht Cate Linden (die ausgebildete Farbberaterin ist).
Ich hoffe, ich hab dir jetzt genügend Informationen in die Hand gegeben, um dich im Farbtypendschungel gut zurecht zu finden und selbstständig dein Auge zu schulen. 

Wie mir persönlich die Farbtypen zu einem minimalistischeren und langlebigeren und zufriedeneren Kleiderschrank verhelfen

Man kann das ja halten, wie man will (wichtig ist ja nur, dass die richtigen Farben in Gesichtsnähe sind, nabelabwärts kann man sich prinzipiell austoben), aber ich halte mich fest an meine Palette. Ich bin so schnell überfordert von zu viel Auswahl, dass ich mich dankbar an meinen Rettungsring klammere. Sachen einkaufen wird so viel einfacher durch diese Vorentscheidung. Ich hab die Wühlkiste am Flohmarkt in 3 Sekunden durchgescannt (Gwand probieren am Flohmarkt ist bekanntlich das Umständlichste was es gibt).
Mein Farbtyp bleibt mein gesamtes Leben lang gleich. Selbst wenn die Haare grau werden. Ich kann mir also sicher sein, dass mir die Bluse in Fuchsia farblich auch in 10 oder 30 Jahren noch steht. Endlich zahlt es sich aus, langfristig zu denken und auch mal ein besonders hochwertiges Ding zu erfeilschen.
Ich habs auch noch immer nicht so mit den Farbkombinationen. Das muss ich erst besser lernen, aber es ist nicht so schwierig weil ich ja meine Palette hab und prinzipiell alles mit allem farblich zusammenpasst.
Seit ich außerdem gesehen habe, wie falsche und richtige Farben an mir wirken, gibt es für mich auch kein Zurück mehr. Ich will dieses geile Gefühl einfach nicht mehr missen, zufällig an einem Spiegel vorbeizukommen und dabei meine Farben anzuhaben ;)


Hast du Fragen zu den Farbtypen?

17. Oktober 2014

Farbtypen: Wie man sich selbst draped (2)


Letztes Mal hast du hoffentlich herausfinden können, ob du ein warmer oder kalter Farbtyp bist (oder ein Mischtyp). Als nächstes geht es darum, ob dir gedämpfte oder klare Farben besser stehen. Klare Farben sind Buntstiftfarben, direkt aus dem Malkasten, ohne Graustich. Diese Farben kann man dämpfen, indem man sie mit Grau oder Beige mischt. 

Warum eigentlich Jahreszeiten? Es hätte auch Farbtyp 1234 heißen können, aber man kann sich unter den Jahreszeiten einfach mehr vorstellen.
Klare, warme Farben sieht man in der Natur vor allem im Frühling. Aus der braunen Erde pieksen sich Narzissen und Tulpen heraus, der Himmel ist strahlend blau und frisch gewaschen klar. Die Hitze des Sommers tunkt den Himmel in einen Grauschleier und macht alle Farben sanfter. Man denkt an Himbeeren und ans weite blaue Meer. Das Herbstlaub auf nasser Erde wird von der tiefstehenden Sonne in goldenes Licht getaucht. Im Winter ist alles klirrend kalt, schwarze Nacht, weißer Schnee, rote Äpfel am Christbaum mit blaugrün schimmernden Nadeln.


Winter (kalt+klar), Sommer (kalt+gedämpft), Frühling (warm+klar), Herbst (warm+gedämpft) (Quelle)
Kannst du den Unterschied zwischen den oben gezeigten Paletten gut erkennen? 
Winterfarben sind wie aus dem Malkasten: klar. Sie sind außerdem kalt und eher dünkler. Will man zu den Sommerfarben kommen, hellt man sie mit Grau auf: Sommerfarben sind kalt, gedämpft und eher heller. Das gleiche bei den warmen Farben: Frühling ist warm, klar und eher heller. Will man Herbstfarben bekommen, dunkelt man sie mit Grau ab: Herbst ist warm, gedämpft und eher dünkler. Schau auch mal auf Pinterest (Frühling, Sommer, Herbst, Winter), um konkrete Dinge in diesen Farben zu sehen.


Such dir jetzt also Beispiele für gedämpfte und klare Farben deiner Temperatur zusammen, warst du dir bei Gold- und Silber nicht sicher, achte nur auf gedämpft und klar. Such dir lieber offensichtliche Farben raus, die du gut erkennen kannst. Wenn du dir nicht sicher bist, lass das Shirt oder was auch immer erst mal beiseite. Es gibt in der Praxis viele Farben, die nicht einfach zuzuordnen oder ganz eindeutig sind. Auch Herstellerhinweise sind oft Mist (was die unter "Olivgrün" verstehen, ist meist ein kühles Schlammgrün).
Auch hier gilt wieder: schnapp dir wen Zweiten, um gemeinsam die Farben und die Wirkung auf dich besser beurteilen zu können.

 
Erkennungszeichen
Wenn du ein klarer Typ bist und zu ziehst was gedämpftes an, dann zieht es dir plötzlich einen Grauschleier über das Gesicht. Du wirkst müde und langweilig. Irgendwie kränklich. Wenn du in den Spiegel schaust, fühlst du dich auch schnell tatsächlich müde (mir gehts so). Es kann auch sein, dass du die Kleidung überstrahlst und dann wirkst als wäre dein Gesicht aus strahlendem Hochglanz ausgeschnitten worden und auf ein verblasstes Foto geklebt. Kannst du diesen Effekt bei diesen Vergleichen (besonders Marion Cotillard) sehn? Auf mich haben sanfte Farben in etwa den Effekt wie die blonde Perücke auf diese Schauspielerin (obwohl die noch nicht mal ein klarer Typ ist!) - Farbe, Leben, Individualität, alles weg aus dem Gesicht. Statt dessen: Mehl ins Gesicht *puff*.
Wenn du ein gedämpfter Typ bist, dann erschlägt dich was Klares. Dein Gesicht macht richtiggehend "pflupp". Man nimmt zuerst (oder fast nur) die Farbe wahr, die du dir dranhältst. Du bekommst auch gerne das Gefühl, stark gegenschminken zu müssen, um überhaupt ein Gesicht zu haben. Auf Fotos wirkt dein Gesicht wie aus einem verblassten Foto ausgeschnitten und auf das Outfit geklebt. Du wirkst dann ähnlich wie Kristen Steward in Knatschgelb hier *scrollscroll*.

Wenn die Sättigung nicht passt, verliert also entweder das Gesicht oder die Kleidung den Fokus. Stimmt die Sättigung, ist der Fokus gleich verteilt.

Du bist ein kalter Typ und dir stehen klare Farben besser? Dann bist du ein Winter.
Du bist ein kalter Typ und du rockst gedämpfte Farben? Du bist ein Sommer!
Gold ist dein Metall und gedämpft dein Stoff? Herbst.
Die klaren, warmen Farben lassen dich zum Strahlen bringen? Du bist ein Frühling!

Klick dich auch durch diese Beschreibungen:
True Spring: klick klick klick
True Summer:  klick klick klick
True Autumn: klick klick klick
True Winter:  klick klick klick

Wenn du hier dein Eckerl gefunden hast, kannst du aufhören mit der Typisierung, wenn du magst. Sonst ist vielleicht Schritt 3 zu Untertypen/Mischtypen interessant, den ich als nächstes poste.


Ich bin ein True Winter. In warmen Farben sehe ich teigig und gelbsüchtig aus, meine Pickel und Augenringe werden dunkler und ziemlich tomatenrot. In gedämpften Farben wirke ich wie eine langweilige graue Maus, mir zieht es richtig jegliche Farbe aus dem Gesicht, als wär ich in einen grauen Mehlsack gefallen.
Ich habe eine Zeit lang geglaubt, ich wäre ein True Summer, da mich damals (2008) die im (deutschsprachigen Netz) verfügbaren klischeeüberfrachteten Bilder irritiert haben. Ich bin kein Schneewittchentyp und meine Schwester (auch ein True Winter, denk ich) ist kontrastreicher als ich. Ich habe damals auch viele sanfte Farben angezogen und geglaubt, das wäre gut so. Die Reaktionen von anderen waren nicht so postitiv: mein Freund meinte, bäh wieso ziehst du jetzt immer solche grauen faden Sachen an? Du bist doch keine graue Maus! In vielen Situationen, wo man neue Leute kennenlernt, hab ich Sachen gehört wie: "Was? So hätte ich dich gar nicht eingeschätzt! Du siehst so... brav aus!" - ein True Summer bekommt in solche Reaktionen nicht, wenn er die Sachen anzieht, die ich damals anhatte. Denn er hat ein sanftes, kühles Kolorit und wenn er das mit seiner Kleidung reproduziert, wirkt er echt, authentisch, stark.


Bist du ein gedämpfter oder klarer Typ?


PS: Hier ist das Einstiegsposting mit Inhaltsverzeichnis und hier gehts zum nächsten Teil.

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